Mittwoch, 22. Juni 2011

Update

(sara & chrisch) Ja, wir leben noch und uns geht es eigentlich ganz gut… Wir wissen dass wir während des vergangenen Monates keinen Blog Eintrag geschrieben haben. Nicht dass es nichts zu erzählen gäbe, eher das Gegenteil ist der Fall.

Sara: Ich habe mich gut wieder in die Arbeit in Mbingo eingelebt. Die ersten zwei Monate war ich für die Kinderabteilung verantwortlich. Seitdem ich in Kijabe (Kenia) gesehen hatte, dass die Kinderärzte unter den gegebenen limitierten Ressourcen ihre Patienten sehr ähnlich behandeln wie ich es in Mbingo praktiziere, fühlte ich mich kompetenter. Die Arbeit machte mir viel Freude, obwohl wir etliche tragische Fälle hatte. Ein 3 jähriges Mädchen starb an einer sehr schweren Lungenentzündung, da wir das Kind nicht beatmen konnten.  Für zwei an Leukämie erkrankte Kinder, deren Eltern eine Reise in die Hauptstadt und ca. 100 Franken für weitere Test nicht finanzieren konnten um anschliessend gratis Chemotherapie zu erhalten, konnten wir nichts tun als sie mit starken Schmerzmedikamenten zum Sterben nach Hause zu entlassen. Des weiteren starben zwei schwerst mangelernährte Kinder mit AIDS, während wir sie langsam mit spezieller Nahrung aufpäppelten. 
In solchen Situationen, wo wir einem Kind nicht helfen konnten war ich jedes Mal aufs Neue beeindruckt von der Dankbarkeit der Eltern.
Durch die tragischen Schicksale war der Kontakt zu den Eltern intensiver als gewöhnlich und so ergaben sich einige gute Gespräche über Gott und Möglichkeiten für die Patienten und ihre Angehörigen zu beten.
Die meisten Kinder im Spital hatten jedoch akute Infektions-krankheiten wie zum Beispiel Malaria zum Teil mit schwerer Blutarmut, Durchfall mit Dehydrierung oder Lungenentzündung und sprachen gut auf die Therapie an und konnten gesund nach Hause entlassen werden.
Seit Anfangs Juni bin ich nun für zwei Monate auf der Chirurgie, was mir auch gut gefällt. Mehr dazu ein anderes Mal.

Chrisch: Nach unserer Ankunft in Mbingo konzentrierte ich mich zuerst einmal auf unsere Internetverbindung. Für Sara und mich (wie auch für alle anderen Missionare) ist es wichtig, eine stabile Verbindung in unsere Heimat zu haben.
Während unserer Abwesenheit traten Probleme mit der USV (Unterbruchsfreie Stromversorgung) auf, die jedoch die lokalen Mitarbeiter nicht bemerkten und lösten.
Neu arbeiten zwei weitere Mitarbeiter teilzeit für die IT Abteilung, denen ich soviel wie möglich über Netzwerke, Computer und technischer Unterhalt beibringen will. Dies gestaltet sich jedoch schwieriger als gedacht, da das Grundwissen sehr lückenhaft und die verfügbare Zeit sehr beschränkt ist. Trotzdem hoffe ich dass sie in Zukunft zumindest gewisse Wartungsarbeiten selbständig und aus eigener Initiative übernehmen und so den Betrieb sicherstellen werden.
Da seit der Umstellung der Internetverbindung die Anzahl der Teilnehmer konstant gewachsen ist, haben wir die Grenze des Zumutbaren leider seit längerem überschritten. Während des Tages ist es oftmals unmöglich eine Webseite zu laden. Daher evaluieren wir im Moment verschiedene Optionen wie wir die Bandbreite vergrössern können.
Ansonsten ist vieles beim Alten. Wir versuchen erneut ein Internet Café im Spital einzurichten und verhandeln zur Zeit mit der Spitalverwaltung um das dazu notwendige Kapital (ca. CHF 800.-) dafür zu erhalten.
Auch Viren verseuchte Computer und defekte Netzteile bilden immer noch einen grossen Bestandteil unserer Arbeit. Dies wird sich wohl in nächster Zeit nicht so schnell ändern. Das eine erfordert längere Aufklärungszeit, das andere eine Verbesserung der Stromversorgung durch AES Sonel…

Saras Geburtstags- und Einweihungsparty (5. Juni):
Nachdem wir uns in unserem neuen Haus eingelebt und eingerichtet haben, beschlossen wir am 5 Juni eine Einweihungsparty auszurichten. Da dieses Fest in der Zeit von Saras Geburtstag stattfand, kombinierten wir diese zwei Anlässe. Nebst den Missionaren luden wir alle Assistenzärzte und deren Partner zum Fest ein.
Unseren Gästen servierten wir Fufu und Njamajama (Mais und spinatähnliches Gemüse), Salat und Gerichte die von Gästen mitgebracht wurden. So hatten wir ein reichhaltiges Buffet das für jeden Geschmack etwas zu bieten hatte.

Essen im... (aus Sara's Birthday Party)

Glücklicherweise war das Wetter nicht allzu schlecht, so dass Gäste draussen im Garten essen und sich unterhalten konnten., während die Kinder herumrannten und auf unsere Mangobäume kletterten.

... und vor dem Hause (aus Sara's Birthday Party)

Mit der Party ist es uns gelungen Missionare und Einheimische in der Freizeit zusammenzubringen, was leider nicht sehr oft der Fall ist. Wir sind froh, dass dieser durchmischte Anlass allen gut gefallen hat.