Mittwoch, 30. Juni 2010

Update Medical License

(chrisch) Wir haben heute die Information erhalten, dass die Unterlagen für die Medical License in Kijabe eingetroffen sind. In einem nächsten Schritt werden die Unterlagen an das Kenyan Medical Board zur Bewilligung weitergeleitet. Nun heisst es beten und warten bis wir die Entscheidung über Saras Zulassung erhalten.

Montag, 28. Juni 2010

African Friends and Money Matters

(chrisch) Da ich mich noch nicht sehr wohl fühle und mich Zuhause erhole, habe ich Gelegenheit Bücher zu lesen die mir von anderen ausländischen Mitarbeitern empfohlen wurden. Im Moment lese ich das Buch "African Friends and Money Matters" (Afrikanische Freunde und Geld-Angelegenheiten) und finde viele Beispiele, die wir hier in Kamerun selber erlebt haben. Sicher, es ist unmöglich in einem Buch auf die kulturellen Unterschiede zwischen West-, Ost- und Süd-Afrika einzugehen, aber erstaunlicherweise (?) treffen die Aussagen im Buch auf das Verhaltensmuster der West-Kameruner, das heisst auf unsere Freunde hier in Mbingo, zu.



Hier ein paar ausgewählte Beispiele die wir hier in Mbingo erleben:
Besuche von Freunden und Bekannten sind ein Zeichen des Respektes und der Freundschaft. Ein Freund der zu Besuch kommt zeigt, dass er sozial niedriger gestellt ist und erhöht so gegen aussen den Respekt für den Gastgeber. Das heisst, je mehr Besuch wir erhalten, desto besser ist unser Ansehen.
Nun, ich als Bünzli und eher introvertierte Persönlichkeit finde dies aber eher ermüdend und irritierend. Gäste zu haben ist schön, aber ich brauche auch Zeit für mich und bin froh wenn sich die Besucher anmelden. Ein Konzept das nur Francine und vor allem Bienvenu nachvollziehen können, da sie im Westen gelebt haben und mit unserer "kalten" Kultur leben mussten.
Kann und will ich mich ändern? Müssen die Kameruner meine Kultur akzeptieren? Wie würde ich reagieren wenn sich ein Kameruner in der Schweiz nicht anpassen will...?

Wie das erste Beispiel zeigt, sind Beziehungen äusserst wichtig für die Einheimischen. Die erweiterte Familie und die Freunde bilden das soziale Netz, das im Notfall zum Tragen kommt. Da die Einheimischen wenig Vertrauen in Banken haben und Mittel (finanzielle wie aber auch materielle) jederzeit von Verwandten und Bekannten ausgeliehen werden, wird nicht geplant und gespart. Dies führt natürlich dazu, dass Geld so rasch als möglich ausgegeben wird und nur sehr schwer und vor allem im Versteckten gespart werden kann.

Im Gegensatz zum Westen wird hier ein Überschuss and Ressourcen (Reichtum) argwöhnisch beäugt, da er als Ausdruck von Gier, Egoismus und mangelnder Solidarität angesehen wird.
Ein Budget erstellen um so finanziell unabhängig sein ist unvorstellbar, da man sich von der Gesellschaft absondert. Geld ausleihen ist eine wichtige soziale Interaktion welche die Beziehungen stärkt und am Leben erhält. Wenn ich heute einem Freund Geld leihe, kann ich mich irgendwann in Zukunft an ihn wenden wenn ich in Not bin. Somit haben Beziehungen immer auch einen finanziellen Hintergrund. Wir als Schweizer werden per se als reich wahrgenommen und sind somit eine Geldquelle die sie gerne anzapfen (würden).

Für mich sind Mangel an Planung und danach Anfragen für finanzielle Unterstützung nur sehr schwer nachvollziehbar. Vor rund zwei Wochen besuchte mich Jeremya und bat mich um 20‘000 Franc CFA (rund 45 Franken) um sich ein neues Handy zu kaufen. Bei einem Monatseinkommen von rund 35‘000-40‘000 ist das sehr viel Geld. Insbesondere, da er noch eine Tochter hat für die er in rund zwei Monaten 30‘000 Franc Schulgebühren zahlen muss. Hier zeigt sich, dass aktuelle Bedürfnisse höher bewertet werden als solche die in der Zukunft liegen. Die Idee auf das Handy zu verzichten um Geld zu sparen, damit später die Schulgebühren bezahlt werden können, ist für ihn nicht nachvollziehbar.
Dies ist aber nicht ein Frage der Bildung, sondern ein generelles Phänomen in der Gesellschaft. Langfristige Investitionen die sich innerhalb kurzer Zeit amortisieren werden zum Teil nicht umgesetzt, weil das Geld kurzfristig an anderen Orten eingesetzt werden "muss".

Wenn jemand um Hilfe bittet, erwartet er selten dass seiner Bitte im vollen Umfang entsprochen wird. Im Fall von Jeremya entschloss ich mich, ihm 6‘000 Franc zu leihen. Ein anderer Mitarbeiter bat mich um 20‘000 Franc für sein neues Haus. Da wir keine besondere Beziehung zu ihm haben, werde ich ihm 2‘000 Franc zur Verfügung stellen. Somit erhält er ein wenig Geld von uns und wir nehmen unsere "soziale Verpflichtung" war. Natürlich ist es schwierig eine gute Linie zu finden. Auch wenn wir für unseren Einsatz hier in Kamerun zahlen, sind wir doch reich und leben im "Überfluss". Wenn wir uns nun kategorisch weigern, Freunden und Bekannten zu helfen, hinterlassen wir ein negatives Bild.
Wenn wir aber allen helfen und grosszügig Geld verteilen würden, hätte dies einen negativen Effekt und wäre auch nicht hilfreich.

Dies sind nur ein paar Beispiele aus unserem Leben, die im Buch erläutert werden. Jedem der längere Zeit in Afrika leben möchte, kann ich das Buch nur wärmstens empfehlen. Es hilft einem die kulturellen Unterschiede zu erkennen und zu verstehen und ermöglicht einem damit umzugehen.

Sonntag, 27. Juni 2010

Rückreise nach Dar-es-Salaam

(chrisch) Soeben wurde ich per E-Mail von Sara informiert, dass sie wohlbehalten in Dar-es-Salaam eingetroffen sind. Die Reise mit dem Bus war anstrengend, aber auch sehr interessant. Unterwegs sahen sie Giraffen, Elefanten und Affen.

Leider hatte das Transportfahrzeug mit dem Gepäck eine Panne, aber inzwischen sollte es auch eingetroffen sein.

Temporärer Untermieter

(chrisch) Heute widme ich mich für einmal einem medizinischen Thema, nämlich Giardia Lamblia. Giardia ist ein mikroskopisch kleiner Dünndarm-Parasit der zu den Protozoen gezählt wird. Einfach ausgedrückt handelt es sich um tierische Einzeller, die sich an der Darmschleimhaut des Wirtes festsetzen und millionenfach vermehren. Dass dies dem Wirt nicht besonders gut bekommt, könnt ihr euch sicher vorstellen. Die Inkubationszeit, das heisst der Zeitpunkt von der Infektion bis zu den ersten Symptomen, beträgt eine bis zwei Wochen. Die Symptome einer Infektion sind vielfältig. Die Erkrankung kann asymptomatisch verlaufen (d.h. ohne sichtbare Folgen), verursacht aber meistens Blähungen, Durchfall, Darmkrämpfe, Appetitverlust und Übelkeit.


Giardia

Während der letzten Woche hatte ich gelegentlich mit diesen Symptomen zu kämpfen, beachtete sie aber zu wenig und hoffte, dass die Beschwerden von selbst wieder verschwinden werden. Leider war dem nicht so, sondern die Beschwerden wurden dieses Wochenende so stark, dass ich mich entschloss medizinische Hilfe zu suchen.
Warum machte ich dies nicht schon früher? Giardia lässt sich relativ einfach mit Metronidazol (Flagyl) behandeln, einem hier verfügbaren Medikament. Nur leider ist die Liste der Nebenwirkungen nicht viel kürzer als die des Erregers: Kopfschmerz, Schwindel, Parästhesien (Juckreiz), allergischer Reaktionen, Störungen der Funktion des Magen-Darm-Kanals (Erbrechen, Durchfall, Übelkeit) und Neuropathien (Störung des Nervensystems). Zudem können metalischer Geschmack und eine Verfärbung des Urins auftreten.

Da das Medikament für rund eine Woche eingenommen werden muss, sehe ich einer weiteren Behandlung nicht mit Freude entgegen. Aber schlussendlich wird es das kleinere Übel sein. Ich habe heute Nachmittag die Behandlung begonnen und hoffe dass ich bald wieder alleine unterwegs bin und meine kleinen Untermieter ausgezogen sind. Die letzten zwei Tage waren äusserst mühsam und schmerzhaft und ich freue mich bald wieder beschwerdefrei zu sein.

Sonntag, 20. Juni 2010

PAACS Graduation

(chrisch) Gestern schlossen in Mbingo die ersten Chirurgen des PAACS Programmes ihre Ausbildung ab. PAACS heisst Pan-African Academy of Christian Surgeons, oder auf gut Deutsch: Pan Afrikanische Akademie Christlicher Chirurgen.



PAACS ist eine internationale Organisation, deren Ziel die Entwicklung und Förderung qualitativ hochstehender Ausbildungsprogramme in christlichen Spitälern und die Sicherstellung von hoher professioneller Kompetenz ihrer Mitglieder ist.

Das Ausbildungsprogramm wurde vor vier Jahren durch Dr. Steve Sparks in Mbingo implementiert. Nun haben die ersten Teilnehmer den Ausbildungslehrgang abgeschlossen. Da die Ausbildungszeit in der Zwischenzeit um ein Jahr angehoben wurde, werden die nächsten Assistenzärzte erst in zwei Jahren abschliessen. Die Assistenzarztzeit ist äusserst anstrengend, was von den Absolventen auch während ihrer Dankesrede betont wurde. In der Regel sind die Assistenten jede zweite Nacht und jedes zweite Wochenende auf Abruf und verbringen so viel mehr Zeit im Ops als mit der Familie. Dr. Lebbie dankte während einer kurzen Rede seiner Frau für ihre Unterstützung und widmete ihr sein Diplom - ohne ihre Unterstützung hätte er die Ausbildung nie abschliessen können. Dies fand ich sehr berührend.
Dr. Nkesha, Dr. Lebbieh, Dr. ???, Dr. Ngock
(von Cameroon: PAACS Graduation Day)

Der Ablauf des Programms verlief in den üblichen Mustern. Der Start der Veranstaltung war auf 10 Uhr angesetzt – aber zu diesem Zeitpunkt waren natürlich nur die Weissen anwesend… Mit nur einer Stunde Verspätung konnte dann die Feier beginnen. Eröffnet wurde der Anlass mit einem Gebet, gefolgt von längeren Vorstellungen der anwesenden, bzw. Entschuldigungen verhinderter Gäste.
Die Übergabe der Diplome erfolgte überraschend schnell und auch der Rest des Programmes war angenehm kurz. Nach nur zwei Stunden wurde zum zweiten Teil übergegangen. Essen!
In Kamerun findet kein Fest ohne Essen statt. Und da sowohl das Spital, wie auch die Absolventen Feiern organisierten, ass ich gestern drei Mal Mittagessen. Einmal im Spital, einmal bei Promis, der seinen Abschluss der Pflegefachmannausbildung feierte und zu guter Letzt nochmals bei Dr. Ngock, unserem Nachbarn.
Dr. Ngock (von Cameroon: PAACS Graduation Day)

Da Dr. Ngock seine Ausbildung abgeschlossen hat, wird er in Kürze das Spital verlassen und eine neue Stelle am Banso Baptist Hospital antreten. Wer dann unser neuer Nachbar wird, wissen wir noch nicht – sind aber sehr gespannt darauf. Dr. Nkesha und Dr. Lebbieh werden die CBC verlassen und an anderen Spitälern praktizieren. Sofern alles klappt, werden wir Dr. Lebbieh am Kijabe Hospital in Kenya wieder treffen. Er wird sich dort im Bereich Kinderchirurgie weiterbilden.

Sara, die zur Zeit in Tansania an einem Kurs weilt, hat dieses grossartige Fest verpasst… Ashia

Donnerstag, 17. Juni 2010

Ifakara

(chrisch) Hurra! Wir haben die Spanier geschlagen! Nicht gerade elegant, aber trotzdem - was will man mehr?

Sara ist wohlbehalten im Ifakara Health Institute eingetroffen, wo sie die nächsten zwei Wochen verbringen wird. Die Unterkunft sei gemütlich, das Essen ausgezeichnet und reichhaltig und sie werde sicher wieder ein wenig zunehmen. Dies ist nicht schlecht, da wir beide während den vergangenen Monaten an Gewicht verloren haben.


Ifakara Health Institute aus der Vogelperspektive (von ifakara.org)

Informationen über Ifakara in Deutsch

Wie ihr seht, geht es mir aber auch nicht schlecht und ich verbringe seit langem wieder einmal Zeit vor dem Fernseher. Ich kann mir bei Palmers die Spiele ansehen, die mich interessieren und so die Fussball WM in vollen Zügen geniessen.

Sonntag, 13. Juni 2010

Saras Reiseupdate - Geschlossen (14.06. - 16:15)

(chrisch) In diesem Eintrag werde ich laufend den aktuellen Stand von Saras Reise nach Dar-es-Salaam eintragen. So seit auch ihr über den Fortschritt gut informiert.

Mo. 14.06. 16:15 Soeben habe ich mit Sara über Skype gesprochen. Der Flug verlief ereignislos, der Abholservice hat geklappt und sie ist wohlbehalten im Hotel eingetroffen. Auf dem Flug von Nairobi nach Dar-es-Salaam konnte sie den Mt. Kilimanjaro bestaunen. Sofern möglich werden wir ihn im Herbst nach Abschluss ihres nächsten Kurses erklimmen.
In Anbetracht der Hinreise hat sich Sara nun entschlossen, den Rückflug um zu buchen. Sie wird am Vorabend nach Nairobi fliegen, im Flughafen die Nacht verbringen und kann so am nächsten Morgen gemütlich das Flugzeug nach Douala besteigen.

Mo. 14.06. 10:11 Der Kursveranstalter hat uns soeben per E-Mail informiert, dass der Abholdienst am Flughafen gewährleistet sein soll. Somit scheint nun alles zu klappen (toi toi toi).

Mo. 14.06. 09:24 Ich habe soeben mit Sara telefoniert und erfahren, dass der Flug nach Nairobi reibungslos funktionierte (Hallelujah)! Sie befindet sich im Moment im Abflugsbereich in Nairobi und wartet auf den Anschlussflug nach Dar-es-Salaam der um 14:00 Uhr (13:00 MEZ) abfliegt und um 16:10 Uhr in Dar-es-Salaam eintrifft. Die Reise verlief trotz einigen Problemen reibungslos und wir sind Gott dafür sehr dankbar. Nun hoffen und beten wir noch, dass auch das Gepäck mit Sara in Dar eintreffen wird und jemand da ist um sie ins Hotel zu bringen...

So. 13.06. 23:15 Ich habe soeben mit Sara per Skype telefoniert. Sie hat den Zoll und die restlichen Hürden erfolgreich überwunden und befindet sich nun vor dem Gate. Nun heisst es warten bis der Flug geht... hoffen wir dass der Flug nicht noch mehr Verspätung erhält und alles wieder geändert werden muss. Während des ganzen Eincheckens und Umbuchens erinnerte sich Sara an den Bibelvers, den wir in einer der letzten Bibelstunden auswendig gelernt haben:

Psa 20:7 Diese gedenken der Wagen und jene der Rosse, wir aber gedenken des Namens des HERRN, unseres Gottes.

So. 13.06. 22:00 Der Flug von Douala nach Nairobi hat ca. 2 Stunden Verspätung und somit musste sie den Weiterflug von Nairobi nach Dar-es-Salaam verschieben. Glücklicherweise hatte einer der nachfolgenden Flüge noch Kapazität und so sollte es troztdem klappen... Nun müssen wir nur noch herausfinden, wie wir den Kursveranstalter (Swiss Tropical & Public Health Institute) über diese Situation informieren können.

So. 13.06. 15:30 Sara ist wohlbehalten im Baptist Guesthouse in Douala eingetroffen. Um ca. 19:00 Uhr (20 Uhr MEZ) wird sie zum Flughafen gebracht und einchecken.biggrin

Strohwittwer - Ashia for Chrisch

(chrisch) Soeben kehre ich von Bamenda zurück, wo ich Sara in die Obhut von Vincent, dem Fahrer, übergeben habe. Sara reist heute von Mbingo mit dem Auto nach Douala (~ 7 Stunden) und fliegt um 22:40 mit Kenya Airways nach Nairobi. Von Nairobi wird es dann nur noch ein kurzer Hüpfer nach Dar-es-Salaam sein, wo sie um 9:20 eintreffen wird.

Während den nächsten drei Wochen wird sie in Tansania an einem Kurs über medizinische Prioritäten in tropischen Ländern teilnehmen. Das dabei erworbene Wissen wird sie anschliessend hier im Spital anwenden. Zudem hat sie das Ziel, die bestehenden Strukturen zu überprüfen und Vorschläge einzubringen, wie die medizinische Versorgung verbessert werden kann. Wie weit die Vorschläge aufgenommen und umgesetzt werden, steht in den Sternen - aber ist das nicht immer so?

Am Ende des Kurses wird sie noch ein paar Tage Ferien mit Irene in Dar-es-Salaam verbringen und sich erholen.

Natürlich freue ich mich für Sara, dass sie diesen Kurs absolvieren kann - aber ich freue mich natürlich auch auf ihre Rückkehr. Was mich im Moment noch am meisten "stresst" ist ihre Reise. Der Zoll in Douala ist nicht immer der einfachste, sie wird mit einer temporären Aufenthaltsbewilligung aus- und wieder einreisen und muss sich ganz alleine in den drei Flughäfen (Douala, Nairobi und Dar) herumschlagen. Wie immer mache ich mir natürlich zuviele Gedanken und Sorgen... Meine Mutter hat(te) ähnliche Probleme und musste mit mir und meinen Reisen viel ertragen. Nun bin ich für einmal an ihrer Stelle.

Unglücklicherweise hat MTN am letzten Freitag beschlossen alle Mobiltelefone der CBC zu sperren, angeblich weil wir die Rechnungen nicht bezahlen. Nun, dies ist ihre Standardaussage für Sperrungen... letzten Monat hat es Saras Pre-Paid Abo betroffen. Natürlich waren alle Rechnungen bezahlt und nach einer Intervention vom CBC Büro in Bamenda ging es plötzlich wieder.

Gut, dann beten und hoffen wir für Sara für eine ereignislose Reise und für gute Gesundheit während ihres Aufenthaltes in Tansania. Ich werde euch natürlich auf dem Laufenden halten.

Dienstag, 8. Juni 2010

Graduation Day (Abschluss Tag)

(chrisch) Gestern wurde in Mbingo Graduationstag gefeiert. Dieser Tag markiert das Ende des Schuljahres und bedeutet für zwei Klassen ein besonderer Schritt.

Die Kinder des zweiten Kindergartenjahres treten in die Schule ein, die Kinder der sechsten Klasse wechseln and die High School (Form 1 / Klasse 1). Als Zeichen ihres Übertrittes, erhalten die Kinder und Jugendlichen ein Zertifikat und die besten Kinder werden zusätzlich noch mit einem Geschenk belohnt.

Diplomübergabe (von Graduation Day - Abschlusstag)

Der Graduation Day bedeutete auch für meine Computerklasse den Abschluss des Kurses. Sister Lenz und ich erstellten für alle Teilnehmer des Kurses ein schönes Zertifikat und übergaben es den Lehrern und Spitalangestellten während der Feier.

Diplomübergabe (von Graduation Day - Abschlusstag)

Für mich war der Computerkurs spannend und herausfordernd. Bis jetzt hatte ich noch nie die Gelegenheit, Erwachsenen Grundlagen der Informatik näher zu bringen. Dies wurde während des Kurses gelegentlich offensichtlich, wenn ich Vorgänge nicht Anwendergerecht erklärte. Unvergessen bleibt zum Beispiel der Vorfall, als ich die Handhabung der Maus erklärte. Damit sie sahen, wie die Maus bewegt werden muss, hielt ich sie in die Luft und bewegte sie (Maus nach oben --> Zeiger geht nach oben / Maus nach links --> Zeiger geht nach links, usw.). Dummerweise vergass ich sie darauf aufmerksam zu machen, dass die Maus auf dem Tisch sein muss, damit sie auch funktioniert :-). So nahmen verschiedene Kursteilnehmer die Maus in die Hand und fuhren durch die Luft - und der Zeiger blieb wo er war... André, der während dieser Unterrichtsstunde zu Besuch war, entdeckte das Problem und machte mich darauf aufmerksam.

Aber auch das richtige Tempo zu finden war nicht immer einfach. Zum einen wollten sie so viel wie möglich lernen, zum anderen musste aber das Gelernte vertieft werden. Word und PowerPoint waren für die Teilnehmer noch verständlich, Excel war den Meisten zu kompliziert. Das Referenzieren von Zellen und damit zu rechnen war ihnen zu abstrakt und nach zwei Lektionen gab ich zu ihrer Erleichterung auf.

Computer Klasse (von Graduation Day - Abschlusstag)

Während des Sommers werde ich voraussichtlich Pause machen und nur Bienvenue, Francine und einer Krankenschwester einen Intensivkurs geben. Ansonsten stehen die kommenden fünf Wochen ganz im Zeichen der Fussball WM 2010.

Sonntag, 6. Juni 2010

Kurzupdate: Blackout

(chrisch) Ende Mai habe ich euch vom Stromausfall im Spital geschrieben. Ich äusserte damals die Vermutung, dass dieses Problem vermutlich für längere Zeit nicht gelöst wird und das Spital nur mittels Stromgenerator versorgt wird.

Ich habe mich zum Teil geirrt: Das Problem wurde innerhalb eines Tages durch eine provisorische Lösung behoben, aber das Provisorium wird nun vermutlich zum Providurium. SONEL hat kurzerhand den Stromzähler überbrückt. Wie die Stromabrechung gelöst wird ist mir schleierhaft. Entweder wird nun immer die gleiche Stromrechnung versendet oder aber das Spital zahlt nichts - was eher unvorstellbar ist...


Provisorium...

Wenn man diese Installation sieht, verwundert es mich nicht mehr, dass ich regelmässig Stromschläge erhalte wenn ich ein Gerät berühre. In der Regel steht ein Gerät bei uns zu Hause mit rund 110V gegenüber Erde unter Strom (z.B. Notebookgehäuse/USB Stecker des Druckers --> Boden).

Donnerstag, 3. Juni 2010

Saras Geburtstag

(sara & chrisch) Mit ein wenig Verspätung veröffentlichen wir noch ein paar Bilder von Saras Geburtstagsfeier.

Zum Essen bestellten wir Fufu, Njamajama, Fisch und grünen Salat. Das Essen war ausgezeichnet und wir hatten eine gute Zeit. Leider verlieft das Fest aber eher kamerunisch - das heisst, sie kamen spät und zu unterschiedlichen Zeiten und nach dem Essen verliessen sie uns bald einmal. Wir wissen dass dies normal ist, aber trotzdem vermissten wir das für uns Schweizer typische Zusammensein mit Freunden an einem solchen Anlass.

Am Samstagabend feierten wir mit den vier Assistenzärzten und Ihren Partnern Saras Geburtstag in unserem Haus.In der Nordwest-Region gehört Fufu, Njamajama und Fisch zu jedem Festessen. Wir hatten dieses und eine Salatplatte von der Kantine bestellt. Dank Catering-Service hatten wir nicht viel zum Vorbereiten. Mit Verspätung von einer halben- bis zu einer Stunde sind die Gäste eingetroffen. Nach einem Happy Birthday -Song für mich wurde das Büffet eröffnet. Wir führten nette Gespräche während dem Essen. Kurze Zeit später brachen die Gäste auf. Für kamerunische Verhältnisse hatte die Gäste mit einer Besuchszeit etwas mehr als zwei Stunden Sitzleder gezeigt. Es entsprach aber nicht gerade unseren Vorstellungen von einer gemütlichen Party.


Geburtstagsparty mit den Assistenzärzten

Am Sonntag hat mich Chrisch mit einem feinen Zmorgen mit frischen Pancakes verwöhnt. Nach dem Gottesdienst stand bereits die nächste Feier an, wobei es sich nicht um meinen Geburtstag handelte. Mr. Ngam, der Spitaldirektor, hatte eine Auszeichnung erhalten und deshalb das gesamte Spitalpersonal zu einer Feier in seinem Haus eingeladen. An der Tür wurden die Gäste von Mr. Ngam begrüsst, fassten ihr Essen am Büffet, assen und verabschiedeten sich um nachfolgenden Gästen Platz zu machen. Dies entspricht dem, was Kameruner unter einer erfolgreichen Party verstehen.

Abends waren wir wie jeden Sonntag bei Sparks zur "Pizza and Movie night" eingeladen. Mit selbtsgemachten Brownies und selbstgemachter Glace von Sparks haben wir gebührend meinen Geburtstag gefeiert. Wenn es ums Feiern und Besuche geht, so stehen uns die Amerikaner halt doch viel näher.


Sara mit ihrer Glace

Mittwoch, 2. Juni 2010

Ihr könnt uns helfen!

(chrisch) Wie wir in einem früheren Beitrag geschrieben haben, sind wir im Moment auf der Suche nach einer Einsatzmöglichkeit in Ost-Afrika. Zwei Spitäler in Kenya, Tenwek und Kijabe, machen einen sehr guten Eindruck und wir werden uns bei ihnen bewerben.

Das Kijabe Hospital hat uns bereits eine Liste der Dokumente zukommen lassen, die Sara für eine Registrierung als Ärztin vorlegen muss. Zu unserem Erschrecken ist die Liste sehr lang und aus der ferne nicht ganz einfach zu erfüllen. Dank dem Einsatz unserer Eltern, Freunden und Bekannten konnten wir (so wie es im Moment aussieht) alle Dokumente organisieren.

Wir werden euch natürlich über den weiteren Ablauf auf dem Laufenden halten.

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Folgende Frage(n) müssen wir so rasch als möglich klären:
Im Moment scheint alles klar zu sein... :-), toi toi toi dass auch alles klappt.

Geklärte Fragen:
1) Kenya verlangt mindestens zwei notariell beglaubigte Empfehlungsschreiben von Ärzten. Angenommen ein ehemaliger Vorgesetzter schreibt ein solches Dokument, wie muss es danach notariell beglaubigt werden und was kostet das? Muss derjenige der es schreibt persönlich beim Notar erscheinen oder können es meine Eltern zur Beglaubigung an einen Notar senden?

Antwort von BB: Der Notar beglaubigt normalerweise nur die Unterschrift, und nicht das gesamte Dokument, aber das sollte eigentlich ausreichen. Daher braucht Sara je ein (wohl englisches) Empfehlungsschreiben, welches vom jeweiligen Arzt handschriftlich unterzeichnet wird. Diese Empfehlungen schickt ihr mitsamt Telefonnummer von jedem Arzt und Kopie seiner ID oder seines Passes an den Notar, worauf der Notar telefonisch nachfragt, ob die Unterschrift echt ist, und das Ganze beglaubigt, Kostenpunkt sind rund CHF 100.- pro Unterschrift.

2) Notariell beglaubigte Kopien von Dokumenten. Können unsere Eltern eine Kopie erstellen und der Notar drückt dann nur sein Stempel drauf? Was kostet das?

Antwort Chrisch: Gemäss der Webseite des Kt. Zürichs, kostet das in ZH rund 20.- Franken pro Dokument. Der Kanton Bern ist unter Umständen Teurer (wie so oft).

3) Wir möchten ein Arbeitszeugnis von Sara auf Englisch übersetzen lassen. Da das Dokument auf jeden Fall nochmals von Saras ehemaligen Vorgesetzten unterschrieben werden muss, ist es nicht zweckmässig (viel zu teuer) ein professionelles Übersetzungsbüro damit zu beauftragen. Der/die Übersetzerin muss nicht perfekt arbeiten, da wir das Dokument hier vor Ort noch amerikanischen Ärzten zur Kontrolle vorlegen können. Wir sind auch gerne dazu bereit, für diesen Service zu bezahlen.
Wenn jemand eine Idee hat, soll er doch mit uns Kontakt aufnehmen.

Antwort: Rahel, eine Englischlehrerin, hat sich angeboten, uns das Arbeitszeugnis zu übersetzten. Herzlichen Dank für deine Unterstützung!


Wir sind euch dankbar, wenn ihr diese Fragen an jemanden weiterleitet der uns helfen kann!

Hier noch die gesamte Liste der verlangten Dokumente!

+/- Zum Anzeigen der Anforderungen bitte hier klicken

A. Completed Medical Practitioners and Dentists Act application:

NOTE: COMPLETE #9 ON THE APPLICATION AS FOLLOWS:
"Coming by invitation of Kijabe Hospital. Will be paying all my own travel expenses; no remuneration for volunteered services."

B. Notarized copy of medical school diploma. (If in a language other than English, a notarized translation into English must be sent as well.)

C. Notarized copy of current medical license.

D. Notarized copy of current state registration certificate.

E. Notarized copies of all board certificates in regard to medical work.

F. Notarized letter of good standing issued within the past six months by your state or other official licensing board.

G. Notarized letter of recommendation from a fellow doctor or supervisor indicating your qualifications.

H. Notarized testimonial letters (at least two) indicating that you are in good standing and of good character.

I. Copy of the front page of your passport.

J. Curriculum vitae

K. License fee of 10,000 Kenya shillings (approximately $145.00 US currency). Do not send money with this application. This fee is to be paid on the field, prior to your departure from the hospital.