Freitag, 30. Juli 2010

Vielen Dank für die Karten & Glückwünsche!

(chrisch) Vielen Dank für all die E-Mails, Karten, den Film vom Outbreak und die Glückwünsche die ich zu meinem Geburtstag erhalten habe!

Mein Tag verlief mehr oder weniger gleich wie üblich. Zum Mittagessen waren wir bei Dasen & Rebeca Ritchey eingeladen und feierten mit ihnen. Am Abend hatten wir Bible Study, wo wir zum Kaffe  selbstgebackenen (durch Anna) Geburtstagskuchen offerierten.

Chrisch mit seiner Torte
Morgen Samstag feiert Rebeca Geburtstag und wir planen mit ihnen einen Ausflug nach Belo zu unternehmen.

Dienstag, 27. Juli 2010

Schweizer Abend

(chrisch) Als André uns im Februar besuchen kam, brachte er nebst Kleidern und Schokolade auch feine Emmentaler Meringue mit. Zu unserem Erstaunen hat das Gebäck die Reise gut überstanden und fast alle Schalen waren noch ganz. Grundsätzlich stand dem Verzehr nichts im Wege, ausser dass wir keine Schlagsahne hatten. Milch und Milchprodukte sind in Kamerun nicht immer und überall erhältlich. Bei diesen Produkten heisst es gewöhnlich "It's finished?!" - Es ist ausgegangen.

Während eines Besuches entdeckte Francine den Beutel mit den Meringuen und erkundigte sich, um was es sich handelt. Als wir ihr erklärten, dass es ein feines Dessert aus der Schweiz ist, lud sie sich gleich selbst dazu ein und wir mussten ihr versprechen, sie zu benachrichtigen sobald wir Rahm für die Zubereitung haben.

Vorletzte Woche als ich wieder einmal in Bamenda beim Einkaufen war, entdeckte ich im New Life Super Market französische Schlagsahne im 1 Liter Tetra Pack. Der Preis von 3'000 FCFA (~ CHF 7.-) war horrend, aber was soll's. Gelegentlich dürfen wir uns auch ein wenig Luxus gönnen. Damit die Meringuen nicht noch länger herumstanden und ev. durch die Feuchtigkeit oder durch Insektenbefall zerstört werden, suchten wir mit Kouyas den nächstmöglichen Termin für ein Nachtessen. Da wir vor kurzen auch feinen Käse kaufen konnten, entschlossen wir uns einen richtigen Berner Abend zu veranstalten. Das heisst, wir kochten feine mit Käse überbackene Rösti mit Salat und als Dessert Kaffee Melange und Meringuen mit viel Schlagsahne. Der Abend wurde ein voller Erfolg. Bienvenu und vor allem Francine assen sehr viel und genossen die Schweizer Speisen.

Francine & Bienvenu zu Besuch (aus Cameroon: Mbingo)

Als wir Francine am Montagmorgen sahen, erzählte sie uns, dass sie es am Sonntag fast nicht in den Gottesdienst geschafft habe. Ihr sei übel gewesen und sie habe sich unwohl gefühlt. Die Erklärung für ihr Unwohlsein war aber sehr schnell gefunden. Der Käse, der Rahm auf den Meringuen und im Kaffe waren wohl ein wenig zu viel für ihr Verdauungssystem. Gemäss Wikipedia leiden rund 60-80% der Kameruner (vermutlich eher 80%) an Laktoseintoleranz, das heisst einer Milchzuckerunverträglichkeit. Da Francine am Abend zuvor eine grosse Menge Milchprodukte zu sich genommen hat, war die Reaktion des Körpers auch dementsprechend.

Trotz allen Beschwerden hat ihnen jedoch der Abend sehr gut gefallen und sie haben die Schweizer Speisen genossen.

Laktoseintoleranz (von Wissen)

Das obenstehende Bild zeigt den Prozentsatz der Bevölkerung, die kein Milchzucker verdauen kann. Zu beachten gilt, dass dies für 75% der Weltbevölkerung als Normalfall gilt und nicht als Krankheit betrachted wird, wie bei uns in Europa und Nordamerika. Ich finde die Grafik sehr spannend, da sie aufzeigt wie begrenzt die Verbreitung der Milchwirtschaft ist.

Sonntag, 11. Juli 2010

Uzoefu Tanzania !

(sara) Der Titel ist in Suaheli und bedeutet Tansania-Erfahrung und hiervon möchte ich etwas ausführlicher berichten.
Ich besuchte in Tansania den Kurs "Clinical Priorities in Tropical Countries", welchen ich für meine Spezialisierung in Tropenmedizin benötige. Zudem zählen die ECTS-Punkte auch für den Master in International Health.

Ifakara
Die ersten 2 Wochen des Kurses fanden in Ifakara, einer kleinen Stadt ca. 400 km und 8 Bahnfahrtstunden südwestlich von Dar es Salaam statt. In Ifakara befindet sich das "Tanzanian Training Center for International Health" und das "Ifakara Health Institut", welche eng mit dem schweizerischen Tropeninstitut zusammenarbeiten.
Wir verbrachten jeweils den Morgen am "St. Francis designated District Hospital" mit 300 Betten und begleiteten die einheimischen Ärzten auf ihrer Patientenvisite. Wir erhielten dadurch einen guten Einblick in die tansanische ländliche Gesundheitsversorgung. Ich stellte dabei fest, dass die Krankheitsbilder und Patientenbetreuung derjenigen hier in Mbingo entsprechen. Es war für mich insbesondere hilfreich zu sehen, dass  in Ifakara ähnliche Limitierungen und Herausforderungen bezüglich Personal, Diagnostik und Therapieoptionen bestehen wie am Mbingo Bapitst Hospital.
Nachmittags hatten wir Vorlesungen über HIV, Tuberkulose, Malaria, Schlafkrankheit usw. Daneben blieb genug Zeit für den Austausch mit Kurskollegen, wovon ich am meisten profitierte. Ich genoss es sehr über meine Arbeit in Kamerun berichten zu können und von der Erfahrung von den Kollegen zu hören. Die gute Gemeinschaft war sehr wohltuend.

Sanje Falls und Kilombero River
An den Wochenenden erkundigten wir die Umgebung von Ifakara. Wir besuchten den Nationalpark in den Udzungwa Mountains und wanderten zu den Sanje Falls, den mit 170 Meter längsten Wasserfällen in Tansania. Es bot sich die Gelegenheit in einem Becken des Sanje Flusses einige 100 Meter oberhalb von den Fällen zu schwimmen. Dies wurde insbesondere von den weiblichen Kursteilnehmern genutzt. Dem starken Geschlecht war das Wasser zu kalt (ca 15°C)....
Kursteilnehmer oberhalb des Wasserfalls (von Tanzania Juni 2010)

Am nächsten Samstag radelten wir entlang einer Naturstrasse zu dem Kilombero Fluss. Wir liessen uns in einem Holzkanu flussaufwärts zu einer Sandbank fahren, wo wir zahlreiche Vögel im Abendlicht beobachten konnten. Zurück bei der Fährstelle genossen wir die friedliche Stimmung während dem Sonnenuntergang bei einem Glas Bier. So war es bereits dunkel als wir den Rückweg antraten. Die Velofahrt, teilweise ohne Licht, war sehr abenteuerlich. Aber es gelang uns die Schlaglöcher zu umfahren und wir trafen alle unversehrt und pünktlich zum reichhaltigen Abendessen ein.
Einbaum (von Tanzania Juni 2010)

Safari
In unserm Sprachgebrauch wird das Wort Safari für einen Ausflug in einen Nationalpark mit Tiersuche gebraucht. In Suaheli bedeutet Safari jedoch lediglich Reise. Somit gingen wir auf „Safari“ zurück nach Dar es Salaam. Die 9 stündige Busfahrt führte durch den Mikumi Nationalpark. Wir sahen Giraffen, Affen und sogar einige Elefanten am Strassenrand. So hatten wir trotzdem unsere Safari nach westlichem Verständnis…
Giraffe (von Tanzania Juni 2010)

Amana Hospital
Die letzte Kurs-Woche verbrachten wir in Dar es Salaam um auch Einblick in die urbane Gesundheitsversorgung zu erhalten. Vom Hotel aus kämpften wir uns jeden Morgen durch das Verkehrschaos in Dar zum Amana Hospital im Ilala-Distrikt. Dieses Spital war grösser und besser eingerichtet als dasjenige in Ifakara und wir waren von der Qualität der Patientenbetreuung beindruckt.

Kuhara (Durchfall)
Leider hatte ich eine Magen-Darmverstimmung mit sehr schmerzhaften Bauchkrämpfen und lag somit zwei Tage lang im Bett. Ich wurde von den Kurskollegen (fast alle Ärzte) mit Medikamenten versorgt und vom Hotelpersonal betreut. Zum Glück war ich für die Abschlussprüfung (20 Multiple Choice Fragen), welche im Hotelgarten stattfand wieder einigermassen fit.

Ufukwe na Daladala (Beach and Busses)
Nach den 3 intensiven Kurswochen verbrachte ich einige Tage Ferien in Dar es Salaam mit Irene, meiner Freundin, welche ich während dem Tropenkurs (HCMTC) letztes Jahr kennen lernte. Wir erkundeten die Strände rund um Dar mit den Daladalas - den öffentlichen Bussen. Die Fahrt war jeweils ein besonderes Erlebnis, wo wir grösstenteils die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Afrikaner erleben konnten. Ein Bus legte sogar einen Umweg ein, um uns direkt zum Slipway (unserem Zielort) zu bringen. Lediglich am zweitletzen Ferientag wurde mir an einem überfüllten Busbahnhof in Mwenge aus dem Rucksack die Brille gestohlen. Deshalb unternahmen wir einen Ausflug zu einem Optiker-Geschäft, wo ich für weniger als 80.- Franken eine neue Brille (inklusive korrigierter Gläser) kaufte.
Strand der Bogomoyo Insel (von Tanzania Juni 2010)

Donnerstag, 8. Juli 2010

Sara ist wohlbehalten in Mbingo eingetroffen

(sara & chrisch) Gestern Nachmittag um 16 Uhr ist Sara wohlbehalten in Bamenda eingetroffen. Da ich zu diesem Zeitpunkt noch im Government Hospital das IT-Netzwerk am reparieren war, musste sie ein wenig Geduld haben bis ich sie im Nkwen Baptist Center abholen kam.

Trotz der langen und anstrengenden Reise geht es ihr sehr gut und sie hat sich bereits wieder erholt. Wir geniessen nun zwei Ferientage hier in Mbingo und werden erst am kommenden Montag wieder arbeiten.

Dienstag, 6. Juli 2010

Rückreise

(chrisch) Sara befindet sich seit heute Abend auf dem Weg nach Hause. Sie hat um 19:40 Uhr Tansania verlassen und ist um 21:00 Uhr in Nairobi eingetroffen, wo sie die kommende Nacht im Flughafen verbringen wird. Morgen um 7:30 geht die Reise weiter nach Douala, wo sie um 9:45 eintrifft. Sofern alles klappt und der Flug keine Verspätung hat, werden wir uns um rund 16 Uhr in Bamenda wieder sehen :-).

Montag, 5. Juli 2010

Saras Heimkehr aus Tanzania

(chrisch) Saras Aufenthalt in Tanzania neigt sich dem Ende zu. Der Kurs den sie die letzten drei Wochen besuchte ist letzten Freitag zu Ende gegangen und anschliessend genoss sie ein paar Ferientage mit Irene, einer Freundin, in Dar es Salaam und Umgebung.

Morgen Abend heisst es aber Abschied nehmen und die Heimreise nach Mbingo antreten. Am Abend wird sie von Dar nach Nairobi fliegen, wo sie im Flughafen die Nacht verbringen wird. Anschliessend geht es weiter nach Douala, wo sie Vincent abholt um nach Bamenda zu bringen.

Ihr könnt euch sicher vorstellen, dass ich mich sehr auf unser Wiedersehen freue, insbesondere da wir in den vergangenen drei Wochen nie miteinander gesprochen haben. Aus irgendeinem Grund funktionierte bei ihr das Skype nicht mehr und Telefongespräche wären zu teuer gewesen (~ 3 Franken/min).
Vor allem bin ich aber gespannt Bilder von Tanzania zu sehen und zu hören, was sie alles erlebt hat. Ich bin sicher, dass sie euch via Blog an ihren Erlebnissen teilhaben lassen wird.