Dienstag, 25. Mai 2010

Blackout

(chrisch) Vorgestern Abend gab es früh Lichterlöschen im Hause Berger. Kurz nach 20 Uhr wurde es plötzlich dunkel... und zu unserer Verwirrung blieb es auch so.
Üblicherweise dauert es rund 7 Minuten bis die Wächter den Generator in Betrieb genommen haben und das Spitalgelände wieder mit Strom versorgt wird. Dieses Mal dauerte es mehr als 45 Minuten.

Der Grund waren nicht schlafende Wächter oder kein Benzin, nein, das Problem war viel seriöser. Das Schaltbrett bei dem die Stromzufuhr von SONEL verkabelt ist, ging aus bis jetzt unbekannten Gründen in Flammen auf. Als die Wächter den Stromausfall bemerkten und das Spital vom Netz trennen wollten um den Generator einzuschalten, stellten sie den Brand fest.
Glücklicherweise stand ein Staub-Feuerlöscher zur Verfügung mit dessen Hilfe sie das Feuer unter Kontrolle kriegen konnten.

Die zwei Bilder unten zeigen das Ausmass des Schadens. Wann das Spital wieder am Netz ist, kann im Moment noch nicht gesagt werden. Sicher ist, es dauert sicher eine Weile... wir sind ja in Afrika. Für das Spital hat dies massive Folgen. Pro Tag verbraucht der Generator Benzin für rund 500.- USD. Nicht gerade ein Pappenstiel.


Schaltbrett mit Löschstaub bedeckt


Verbrannter SONEL Stromzähler

Samstag, 22. Mai 2010

Traumhafte Fotos von Heute

(sara & chrisch)
Love is in the air...
Kopulierende Schmetterlinge (von Cameroon: Blumen)

Ausblick auf Mbingo Hill
Mbingo Hill (von Cameroon: Spital & Spitalgelände)

Afrikanische Weisheit

(sara & chrisch)

Ärgere kein Tier das grösser ist als du,
insbesondere keine Mutterkuh!

Trotz mässigem Wetter beschlossen wir heute Morgen zum Back-Valley (Tal am Ende des Spitalgeländes) zu marschieren um dort in einem Bach zu baden. Die Wanderung zum Wasserfall und dem darunterliegenden Becken dauerte rund eine Stunde. Insbesondere der Abstieg ins Tal, oder besser gesagt in den Graben, hatte es in sich. Der Regen der letzten Tage hat das Wasser ein wenig braun verfärbt und es sah nicht so einladend aus wie die Aare im Sommer. Aber immerhin konnten wir nach einer längeren Kletterpartie über spitze Steine und "Stromschnellen" in einem Pool unterhalb des Wasserfalls ein wenig plantschen und schwimmen.
Da wir nicht viel Vertrauen ins Wetter hatten und uns nicht von einer Flutwelle überraschen lassen wollten, verbrachten wir nur eine kurze Zeit im Wasser und machten uns danach wieder auf den Heimweg.


Kurz nach dem Abmarsch begegneten wir einer Herde Kühe auf einer Weide. Im Gegensatz zu Schweizer Kühen sind die Tiere hier extrem scheu und rannten davon sobald wir nur in ihre Nähe kamen. Jedoch sind sie auch neugierig und verfolgten uns, sobald wir an ihnen vorbei waren - was Sara gar nicht gefiel. Seit ihrer Kindheit hat sie ein Kuh-Trauma, da sie einmal von einem Rind verfolgt wurde. Dies bietet Chrisch natürlich allerhand Anlass zu Spott und Hohn. Chrisch auf der anderen Seite hat keinen Respekt vor den Kühen und macht sich einen Spass daraus, Kühe zu treiben, wenn möglich sogar in die Richtung von Sara; in der Absicht ihr bei der Überwindung des Traumas zu helfen :-).
So auch heute: Ermutigt durch das scheue Verhalten der Tier von vorher, schnappte sich Chrisch einen kleinen Stecken und machte sich auf ein paar Kühe mit ihren Kälbern zu treiben und zu necken. Die grosse Mutterkuh mit RIESIGEN Hörnern (unglaublich gross!) fand dies gar nicht amüsant und startete einen Angriff gegen Chrisch, um ihr Junges gegen den frechen Eindringling zu verteidigen.
Zum Glück liess sie es bei einem Scheinangriff bewenden, als sie feststellte das Chrisch sich zurückzog und auf weitere Provokationen verzichtet. Sara blieb wie angewurzelt in einiger Distanz stehen und schreite aus voller Kehle "Chrisch".


In Anbetracht dessen, dass wir im Herbst gerne eine Safari in Tansania unternehmen möchten, bleibt zu hoffen dass Chrisch etwas aus diesem Vorfall gelernt hat. Ein Büffel oder Löwe in der Serengeti hätte vermutlich weniger Skrupel ihn richtig anzugreifen.

Zukunftsplanung

(sara & chrisch) Seit ein paar Wochen, beschäftigen wir uns intensiv mit der Frage, was wir ab mitte Oktober machen werden. Unser Flugticket hat eine Gültigkeit von 365 Tagen und auch das Gesetz besagt, dass man nur 365 Tage im Ausland verbringen darf, ohne sich abzumelden. Da wir uns aus verschiedenen Gründen nicht abmelden wollten, ist es sicher, dass wir am 14. Oktober Kamerun verlassen und für zwei bis fünf Wochen Ferien in die Schweiz kommen werden. Während diesen Ferien, werden wir unsere Familien und Freunde besuchen, wandern gehen und das kulinarische sowie das kulturelle Angebot in der Schweiz geniessen Was danach kommt, steht im Moment noch in den Sternen.

Sara hat sich nach dem HCMTC Kurs (Health Care and Management in Tropical Countries) für das Master Programm in Internationaler Gesundheit eingeschrieben. Um diese Weiterbildung abzuschliessen, muss sie verschiedene Kurse besuchen und am Schluss eine Masterarbeit schreiben.
Ab dem 1. November findet ein weiterer Kurs in Tanzania statt, den sie besuchen möchte. Beim Kurse "Health District Management" geht es um die Frage, wie ein Gesundheitssystem verbessert werden kann (Priorität, Wirtschaftlichkeit, Zukunftsplanung). Dies sind natürlich auch Fragen, die uns hier in Mbingo beschäftigen. Zum Einen sollte das Spital die Gesundheitsversorgung für alle Gesellschaftsschichten sicherstellen, zum Anderen muss das Spital genügend Gewinn machen damit die Saläre der Mitarbeiter und notwendigen Investitionen bezahlt werden können. Obwohl die Behandlungskosten hier in Mbingo im Vergleich mit anderen Spitälern günstig sind, kommt es vor, dass Patienten unbehandelt nach Hause gehen müssen, da sie zuwenig Geld haben.

Um den FMH Titel in Tropenmedizin zu erlangen, ist ein Aufenthalt in den Tropen von zwei Jahren und 3 Monaten an zwei verschiedenen Orten notwendig. Da Sara sowieso für den Kurs nach Tanzania fliegen muss, suchen wir zur Zeit eine passende Ausbildungsstelle für 3 Monate in Tanzania oder Kenya.

Die erste Rückmeldung die wir aus Tanzania erhalten haben ist nicht gerade erfolgsversprechend. Die administrativen Hürden um eine Arbeitserlaubnis zu erhalten sind hoch. Nebst den üblichen Dokumenten wie Diplom oder Arbeitszeugnis wird noch ein "Arbeitszeugnis" der letzten Registrierungsbehörde verlangt. In der Schweiz wäre das die FMH, wer es aber hier in Kamerun ist, wissen wir leider nicht. Basierend auf unseren Erfahrungen mit dem Visa, können wir uns nur schwer vorstellen, dass wir ein solches Dokument zeitgerecht erhalten werden.
Von den zwei angefragten Spitälern in Kenya haben wir leider noch nichts gehört. Wir hoffen aber, dass eine Arbeitserlaubnis in Kenya einfacher zu erlangen ist.

Nach dem Aufenthalt in Ost-Afrika, planen wir für ein weiteres Jahr zurück nach Mbingo zu kommen. Uns wurde bewusst, dass der Aufwand sich in ein neues Spital und eine neue Kultur einzuleben sehr hoch ist und wir diese Energie besser hier investieren werden. Zudem haben wir gute Beziehungen zu den Arbeitskollegen und den anderen Missionaren aufgebaut und fühlen uns dadurch hier integriert.
Natürlich müssen wir unseren Plan noch mit Professor Tih besprechen, dem Direktor des CBC Health Boards. Die erste Rückmeldung die wir von ihm erhalten haben war postiv und somit gehen wir davon aus, dass hier alles klappen wird.

Wie bereits geschrieben, die grösste Unsicherheit ist im Moment der Einsatz in Ost-Afrika und wir sind euch dankbar, wenn ihr für uns betet.

Donnerstag, 13. Mai 2010

5 - Jahre Bergfrieden

(sara & chrisch) Heute vor fünf Jahren gaben wir uns das Ja-Wort und wir habens bis heute nicht bereut :-)!

Dienstag, 11. Mai 2010

Kurzupdate

(chrisch) Ohne es überhaupt richtig zu bemerken, haben wir bereits mehr als 6 Monate hier in Kamerun verbracht. Am kommenden Samstag werden es sogar bereits 7 Monate sein und wir realisieren langsam, dass uns die Zeit davon läuft. Es bleibt hier noch so viel zu erledigen und auch die nächsten Monate und Jahre müssen geplant werden... es wird uns nicht langweilig und wir haben immer etwas zu tun.

Das letzte Wochenende verbrachten wir in Bamenda bei der Familie Hohn. Cal ist der Field Director (Chef und Koordinator der Missionare) und somit für unsere Betreuung zuständig. Wenn ich in Bamenda bin, sei es für Besprechungen oder Einkäufe, besuche ich sie immer um Hallo zu sagen. (Un)Glücklicherweise trifft es sich meist so, dass sie zu diesem Zeitpunkt gerade am essen sind. Die kamerunische Gastfreundschaft verlangt dann in diesem Fall, dass sie mich auch gleich zum Essen einladen müssen, was ich kaum ablehnen kann.
Vorletzte Woche erhielt ich den Auftrag, mit Sara einen passenden Termin zu suchen und sie einmal gemeinsam in Bamenda zu besuchen. Was wir dann auch sofort machten.

Da Sara am Samstagmorgen noch arbeiten musste, fuhren wir erst kurz vor dem Mittagessen nach Bamenda und erledigten unsere Einkäufe. Fleisch, Kartoffeln, westliche Lebensmittel (Teigwaren, Tomatenmark, etc.) und gewisses Gemüse können wir nicht oder nur selten auf dem Markt in Mbingo einkaufen. Zudem wollte Sara noch ein weiteres Kleid für sich schneidern lassen. Da wir während der CMF (Cameroonian Missionary Fellowship) Konferenz gute Erfahrungen mit Titus machten, beschlossen wir wiederum ihn zu beauftragen.

Am Abend stand dann der Besuch bei Suzi, Cal und ihren beiden Kindern, Ysabelle und Elliana, auf dem Programm. Ich wünschte mir mexikanisches Essen und so wurden wir mit Hausgemachten Tortilla Chips, leckerem Guacamole Dip (Avocado Dip) und Tortillas verköstigt. Mhhh.... Soooo fein! Zum Dessert wurde uns dann noch köstliches hausgemachtes Schokoladeeeis serviert.

Aber natürlich waren wir nicht nur zum Essen dort. Es war schön wieder einmal mit einem anderen Ehepaar einen Abend zu verbringen. Wir hatten sehr interessante und herausfordernde Gespräche mit ihnen und werden sie möglichst bald einmal wieder besuchen.

Obwohl wir die Zeit in Bamenda genossen, sind wir doch sehr froh in Mbingo zu wohnen. Es ist ein wenig kühler hier, die Luft ist sauberer und es ist viel grüner.