Montag, 20. Dezember 2010

Weihnachtsgrüsse aus Kijabe

(sara & chrisch) Vor rund drei Wochen sind wir in Kijabe eingetroffen - höchste Zeit also um euch ein wenig mehr über unsere Leben hier in Kenia zu erzählen.

Kijabe bedeutet auf Masai „Ort des Windes“ und macht seinem Namen alle Ehre. Es vergeht kein Tag an dem nicht ein kräftiger Wind talwärts weht. Diese hat auch Auswirkungen auf die Vegetation. Die Bäume haben nur Äste auf der windabgewandten Seite und sind auch in diese Richtung gebogen.
Das Spital liegt ca. auf halber Höhe zwischen der Hochebene (2400 m. ü. M.) und dem Talboden (1800 m. ü. M.) auf einer Höhe von etwa 2200 m. ü. M. und so ist es am Abend mit dem Wind unangenehm kühl.
Es wird, ähnlich wie in Mbingo, zwischen AIC Kijabe Hospital und Kijabe Town unterschieden. Mit dem Taxi dauert die Fahrt vom Spital zum Ort ca. 15 holprige Minuten. Die Naturstrasse ist in einem sehr schlechten Zustand und würde in der Schweiz nur von Fussgängern verwendet.

Sitaplex - Unser Zuhause (von Kenya: Kijabe & Umgebung)

Im neuen Zuhause haben wir uns in dieser kurzen Zeit bereits sehr gut eingelebt, da vieles ähnlich wie in Kamerun abläuft. Vom Spital wurde uns eine grosse 4,5 Zimmerwohnung zur Verfügung gestellt. Eigentlich viel zu gross für uns zwei, aber wir geniessen sie sehr. Aus dem grossen Wohnzimmerfenster haben wir eine tolle Aussicht auf das Rift Valley, einer geologischen Verwerfungszone, und können wunderschöne Sonnenuntergänge bestaunen. Im Gegensatz zu Mbingo wurden wir hier bisher von Kakerlaken und anderen lästigen Insekten oder Nagetieren verschont.
Das einzige das uns in unserer Wohnung an Afrika erinnert sind die gelegentlichen Stromausfälle und Probleme mit dem Kühlschrank und der Dusche.

In der Nähe des Spitals befindet sich alles was zum Leben notwendig ist. Ca. 5 Minuten von unserer Wohnung entfernt befinden sich ein kleiner Einkaufsladen, eine Metzgerei und verschiedene andere kleine Shops in denen Dinge des täglichen Bedarfs eingekauft werden können. Durch die hohe Dichte an Amerikanern, sind vor allem Produkte aus den USA erhältlich. Auch der Markt für Gemüse wurde „amerikanisiert“. Die Preise in der kleinen Markthalle sind fix und es gibt keine Konkurrenz zwischen den Marktfrauen. Jedoch muss darauf geachtet werden, dass beim Einkaufen möglichst jeder Stand berücksichtigt wird. So kaufen wir bei einer Frau Tomaten, bei der Zweiten Gurken, bei der Dritten Karotten, usw.

Was nicht in Kijabe erhältlich ist, kann im nahegelegenen Nairobi gekauft werden. Mit dem Matatu, einem Sammeltaxi, dauert die Reise in die Stadt gut eine Stunde. Nairobi ist, zumindest während dem Tag, eine sichere Stadt. Die Strassen sind geprägt von zahllosen Sicherheitsmännern die vor Hoteleinfahrten stehen und Autos kontrollieren, Bankbesucher nach Waffen absuchen und bei Einkaufszentren Besucher darauf hinweisen, dass Taschen und Rucksäcke im Geschäft nicht gestattet sind. Nakumatt, eine Supermarktkette ähnlich der Migros, hat es Chrisch besonders angetan und wird bei jeder Reise in die Stadt für Einkäufe besucht.

Spitaleingang (von Kenya: Kijabe & Umgebung)

Am ersten Tag nach unserer Ankunft wurden wir von unseren neuen Arbeitskollegen ein wenig in das Spital eingeführt und darüber informiert, was während den kommenden drei Monaten unsere Aufgabe sein wird.

Sara arbeitet als Assistenzärztin auf der Inneren Medizin, zurzeit auf der Frauenabteilung. Nach dem amerikanischen System arbeitet sie mit Franklin einem kenianischen Assistenzarzt, Leishan einem Clinical Officer (ähnliche Position, wie die Screener Nurses in Mbingo) und Jonathan, einem australischen Studenten in einem Team, das von Retth, einem amerikanischen Oberarzt supervisiert wird. Eine kenianische Assistenzärztin im ersten Jahr (Intern) hat nach der ersten Woche auf eine andere Abteilung gewechselt. Sie findet dieses System auch nach gut 2 Wochen noch befremdend und versteht die Pflichten und Kompetenzen der einzelnen nicht. Gerne werden Pflichten auf sie abgeschoben.

Salome Ward (von Kenya: Kijabe & Umgebung)

Sara ist bereits voll in den Spitalalltag integriert und war bereits zwei Mal nachts im Bereitschaftsdienst. Da sie auch für die Intensivstation zuständig ist während der Nacht, waren die Dienste sehr intensiv und sie hat kaum Schlaf abgekriegt – am nächsten Tag hat sie auf der Abteilung normal weiter gearbeitet. Die Krankheitsbilder hier sind sehr ähnlich wie diejenigen in Mbingo, jedoch stehen hier mehr Abklärungsmöglichkeiten zur Verfügung. Zudem ist die  Bevölkerung generell etwas reicher und eher bereit Geld für Test und Medikamente auszugeben. Die Medizin die hier betreiben wird ist näher an der westlichen Medizin als in Kamerun und es werden andere Protokolle angewendet. Diese Umstellung ist nicht ganz einfach. Die Kommunikation mit den meisten Patienten ist viel schwieriger als in Mbingo. Die meisten älteren Patienten sprechen nur Dialekt und eventuell noch Kiswahili, verstehen jedoch gar kein Englisch. So kann Sara mit ihnen nur via Übersetzer kommunizieren. Es ist meist sehr schwierig eine Pflegende zum Übersetzen zu finden. Sara konnte nun bereits eine gute Beziehung zu den Pflegenden aufbauen und so spürt sie von ihrer Seite etwas mehr Unterstützung als zu Beginn.

Chrischs Hauptaufgabe ist wiederum im Bereich Elektronische Patientenverwaltung angesiedelt. Die Spitalleitung möchte in nächster Zeit ein elektronisches System für die Verwaltung von Terminen einführen. Dies wird den Ablauf in den Spezialkliniken (z.B. Zahnarzt, Privatpatienten, etc.) wesentlich verbessern und die Kundenzufriedenheit erhöhen. Die Motivation der IT Abteilung Chrisch bei dieser Aufgabe zu unterstützen ist jedoch sehr gering und so steht er auch nach drei Wochen immer noch am gleichen Ort und fragt sich, wie viel Energie er in das Projekt investieren soll.
Um die Zeit trotzdem Sinnvoll zu nutzen, investiert er viel Zeit in die Planung der Ferien mit Lydia und mit Saras Familie (dazu später einmal etwas).

Wir wünschen euch allen frohe und gesegnete Weihnachten und Gottes Segen für das neue Jahr!

Hier noch unsere Adresse (gültig bis am 28. Februar 2011)
Dr. Sara Berger
AIC Kijabe Hospital
PO Box 20
Kijabe 00220
Kenya

Samstag, 4. Dezember 2010

Auf dem Dach von Afrika

(sara & chrisch) Nach Saras Abschluss des 3-Wöchigen Kurses in Health District Management in Ifakara, stellten wir uns Mitte November bereits der nächsten Herausforderung – der Besteigung des Mt. Kilimanjaro. Wir haben uns für die Machame Route entschieden, da sie landschaftlich sehr reizvoll und mit Übernachtungen im Zelt ein wenig abenteuerlicher ist.

Mit 5895 Meter über Meer ist der Kilimanjaro das höchste freistehende Massiv der Erde und der höchste Berg von Afrika. Eine Besonderheit des Kilimanjaro ist, dass bei der Besteigung alle Klimazonen durchwandert werden. Der Ausgangspunkt liegt im tropischen Regenwald, der Gipfel liegt in der arktischen Zone.

Klimazonen
5000m - 5850m: Arktische Zone, Gipfel mit ewigem Eis / Gletscher
4000m - 5000m: Hochwüste / Alpine Wüste
2800m - 4000m: Heide & Moorland
1800m - 2800m: Regenwald (Ausgangspunkt der Tour)
 900m - 1800m: Plantagen (Moshi liegt auf 1000m)

Tag 1 - 22.11.2010:
Machame Gate 1800 m ü. M. --> Machame Hut 3000 m ü. M.
Ausgangspunkt der Tour war Moshi, eine kleine Stadt am Fusse des Berges. Um ca. 8:30 wurden wir im Hotel von unserem Führer abgeholt und zusammen mit anderen Bergsteigern in einem Minibus zum Machame Gate geführt.

Machame Gate (von Tanzania: Mt. Kilimanjaro)

Am Gate galt es zuerst einige Formalitäten zu erledigen. Jeder Bergsteiger und Führer muss sich anmelden und das Gepäck für die Träger wird gewogen und aufgeteilt. Nach einer Wartezeit von rund 90 Minuten konnte es dann endlich losgehen.
Da wir uns als einzige für die 7-Tage Variante der Besteigung angemeldet haben, hatten wir eine Gruppe nur für uns. Nebst unserem Guide Danieli wurden wir von einem Hilfs-Guide, einem Koch und 6 Trägern begleitet / betreut. Wir konnten uns zuerst nicht vorstellen, warum ein solch grosser Tross für uns notwendig ist. Da jedoch alle Lebensmittel, Zelte, Kochutensilien und vieles mehr den ganzen Weg transportiert werden muss, waren wir dankbar für diese Dienstleistung.

Punkt 12 Uhr, nach nur rund 45 Minuten Marschzeit entdeckten wir am Wegrand einen kleinen Tisch mit einer künstlichen Blume darauf. Wir amüsierten uns über dumme, verwöhnte Touristen die sich solche Extravaganz am Berg leisten... nur um kurz darauf festzustellen, dass dies unser Mittagstisch ist.

Mittagsrast (von Tanzania: Mt. Kilimanjaro)

Nach einer kurzen Stärkung ging es in einem gemächlichen Tempo durch den Regenwald weiter der Machame Hut, dem ersten Campingplatz, entgegen. Kurz vor unserer Ankunft wurden wir noch von einem tropischen Regenschauer überrascht und konnten so unsere Regenausrüstung testen. Zum Glück blieb der Campingplatz der Machame Hut, der in der Übergangszone vom Regenwald zu Heide & Moorlandschaft liegt, vom Regen verschont.

Kurz nach der Ankunft im Camp wurde uns heisses Wasser zum waschen und anschliessen Tee und Popcorn serviert. Das Nachtessen war, wie auch an den folgenden Tagen, ausgezeichnet und reichhaltig.

Tag 2 - 23.11.2010:
Machame Hut 3000  m ü. M. --> Shira Hut 3840 m ü. M.
Am Morgen um 6:30 Uhr beschlossen wir aufzustehen und uns für den neuen Tag vorzubereiten. Es galt die Tagesrucksäcke zu packen und unsere Campingausrüstung (Schlafsäcke, Matten, etc.) in den grossen Rücksäcken zu verstauen. Nach einem herzhaften Frühstück ging es um ca. 8:30 Uhr los. Der steile Weg führte zuerst durch eine Heidelandschaft, die später durch ein Moorgebiet mit nur noch vereinzelten Büschen abgelöst wurde. Da die Tagesetappen jeweils eher kurz waren, konnten wir den Aufstieg und die Aussicht geniessen. Nach rund fünf Stunden erreichten wir das Shira Plateau und somit den nächsten Campingplatz.

Gegen Abend klarte das Wetter auf und wir hatten eine fantastische Sicht auf den Mt. Kilimanjaro und den Mt. Meru (4566m).

Mt. Meru (von Tanzania: Mt. Kilimanjaro)

Zeltplatz mit Kilimanjaro im Hintergrund (von Tanzania: Mt. Kilimanjaro)

Tag 3 - 24.11.2010:
Shira Hut 3840 m ü. M. --> Baranco Hut 3950 m ü. M.
Als wir am Morgen erwachten und das Aussenzelt öffnen wollten stellten wir fest, dass es über Nacht Frost gab. Das Kondenswasser am Aussenzelt war gefroren und wir spürten zum ersten, aber nicht zum letzten Mal, wie kalt es nur 300km südlich des Äquators werden kann.

Die dritte Etappe führte während drei bis vier Stunden konstant ansteigend westwärts bis auf 4600 m ü. M. zum Lava Tower (Lava Turm). Auf dieser Höhe hatte es bis auf wenige Flechten und Moose fast keine Vegetation mehr. Das Wetter war neblig, sehr windig und kalt - von da her alles andere als einladend.
Wir waren zum ersten Mal richtig dankbar für das Essenszelt und das warme Mittagessen das uns serviert wurde. Ermüdet von der Witterung und der ungewohnten Höhe gönnten wir uns einen kurzen Mittagsschlaf.

Erfrischt machten wir uns an den steilen Abstieg zur Baranco Hut, welche in einem kleinen windgeschützten Tal liegt.

Tag 4 - 25.11.2010:
Baranco Hut 3950 m ü. M. --> Karanga Valley 4000 m ü. M.
Bereits bei der Ankunft am Vorabend konnten wir die Baranco Wall (Baranco Wand) sehen, die es an diesem Morgen zu bezwingen galt. Aus der Ferne konnten wir uns kaum vorstellen, wo ein Weg durch die Felswand hochführen soll. Da wir Klettersteige gewohnt sind, genossen wir die kurzen aber ermüdenden "Kletterpartien". Wir staunten wie die Träger mit den Händen die schweren Lasten auf dem Kopf ausbalancierten und so schwierige Stellen meisterten - Stellen wo wir beide Hände zur Hilfe nahmen. Der Aufstieg ist nicht gefährlich, erfordert jedoch Trittsicherheit und Schwindelfreiheit.
Die Wand durchstiegen wir in einem etwas höheren Tempo, was wir im Verlauf des weiteren Tages bemerkten. Die Höhe machte sich auch hier einmal mehr bemerkbar...

Baranco Wall (von Tanzania: Mt. Kilimanjaro)

Zum Glück für uns hatte es an diesem Tag einmal mehr Nebel. Die am Morgen erklommenen Höhenmeter stiegen wir wieder ab und mussten am Nachmittag sogar noch einmal einen Felsabsatz erklimmen. Da wir uns für einen zusätzlichen Akklimatisierungstag entschieden haben, verbrachten wir die folgende Nacht im Karanga Valley. Diejenigen welche die Machame Route in sechs Tage absolvieren, steigen noch am selben Tag weitere drei Stunden zum Barafu Camp auf.

Tag 5 - 26.11.2010:
Karanga Valley 4000 m ü. M. --> Barafu Hut 4600 m ü. M.
Rückblickend war unsere Entscheidung den vierten Tag zu unterteilen goldrichtig. Der Aufstieg vom Karanga Valley zur Barafu Hut war nicht besonders schwierig oder anstrengend, jedoch ermöglichte uns der Zusatztag eine längere Erholungspause. Bereits kurz vor dem Mittag erreichten wir das letzte Camp vor der Gipfelbesteigung und hatten so fast 12 Stunden Ruhe bevor wir die Besteigung des Uhuru Peaks in Angriff nahmen.   Geschlagen haben wir jedoch kaum. Einerseits durch die grosse Höhe die wir spürten. Andererseits waren wir auch zu aufgeregt. Unsere Gedanken drehten sich um die Fragen: Was und wie viel müssen wir anziehen? Wie wird das Wetter? Werden wir es schaffen?

Tag 6 - 27.11.2010:
Barafu Hut 4600 m ü. M --> Uhuru Peak 5895 m ü. M. --> Mweka Hut 3100 m ü. M.
Am Tag 5, um 23:30 Uhr war es dann endlich soweit. Wir wurden "geweckt" und erhielten vor dem Abmarsch noch einen heissen Tee und ein paar Kekse zur Stärkung. Draussen war es bitterkalt und es niesel-schneite. Dies wirkte sich nicht gerade günstig auf unsere Moral aus. Zusätzlich zu unseren fünf Schichten, zogen wir die Regenhosen und -Jacke an und starteten um ca. 00:20 Uhr den Aufstieg. Es war stockdunkel und der steile, gefrorene Weg wurde nur durch unsere Stirnlampen erleuchtet. Nach wenigen Minuten hatten wir uns jedoch an diese Verhältnisse gewöhnt und stapften Schritt für Schritt bergauf. Das Marschtempo war äusserst langsam, damit wir nicht zu früh ermüden oder zu Schwitzen beginnen. Da die Temperaturen weit unter den Gefrierpunkt lagen, würden wir durch das Schwitzen sehr rasch auskühlen. Chrischs Füsse waren trotz allem bereits nach nur 30 Minuten kalt und während des Aufstiegs verlor er auch kurzzeitig das Gefühl in den Fingern. Wegen der Kälte haben wir nur wenige, sehr kurze Pausen eingelegt um etwas zu verschnaufen und uns mit  Quick-Energy Drinks zu stärken.  Am Anfang merkten wir in der Dunkelheit kaum wie steil wir aufstiegen. Wir waren überrascht als wir hörten, dass wir bereits die Hälfte des Aufstiegs zurückgelegt hatten. Der zweite Teil wurde aber mühsamer. Die Luft wurde spürbar dünner, das Atmen fiel schwerer und wir mussten häufiger kurze Verschnaufpausen einlegen. Wir beide wurden zudem von starken Rückenschmerzen geplagt. Jeder Schritt war somit eine Anstrengung. Die letzen 200 hundert Meter zum Stella Point, am Kraterrand zogen sich unendlich in die Länge Im anbrechenden Morgenlicht konnten wir den Stelle Point deutlich ein wenig oberhalb von uns erkennen. Es schien jedoch, dass wir nicht näher kommen. Kurz unterhalb des Stella Points, konnten wir den Sonnenaufgang über dem Wolkenmeer geniessen. Mit der Sonne wurde es auch sofort ein wenig wärmer und angenehmer.
Vom Stella Point aus sieht man auch den Uhuru Peak, den höchsten Punkt des Kraters. Es scheint, als sei er nur ein paar Minuten entfernt und als ob es kein Problem sei ihn zu erreichen... trotzdem dauerte es nochmals fast eine Stunde bis wir die letzten 200 Höhenmeter überwunden hatten und endlich auf dem höchsten Punkt Afrikas standen.

WAS FÜR EIN GEFÜHL!

Uhuru Peak (von Tanzania: Mt. Kilimanjaro)
Danieli, Chrisch, Sara, Joseph

Der gesamte Aufstieg dauerte ca. 7 Stunden und wir waren froh, als wir es endlich geschafft hatten. Vom Gipfel sieht man in den Krater und diverse Gletscher. Die Wände der Gletscher erscheinen unwirklich und künstlich - als hätte sie jemand dorthin gesetzt.
Nach rund 25 Minuten Aufenthalt auf dem Gipfel, machten wir uns wieder auf den Weg zum Stella Point und anschliessend auf den Weg zurück ins Barafu Camp. Der Abstieg führte über eine Geröllhalde, wo wir runter rennen, beziehungsweise runter rutschen, konnten. Nach nur rund 1,5 Stunden waren wir um 9:30 Uhr wieder zurück im Camp und erholten uns von den Strapazen der vergangenen Nacht. Wohlwissend, dass nochmals ein dreistündiger Abstieg zur Mweka Hut vor uns liegt.

Auf dem letzten Teilstück des Weges begann es zu regnen. Im Gegensatz zum ersten Tag, hörte es leider nicht mehr auf uns so erreichten wir unser Nachtlager im Regen. Da der Campingplatz schlammig war, hatten wir sehr bald Schmutz und Wasser im Zelt. Dies zeigte uns auf, wie dankbar wir sein müssen, dass wir nur am zweitletzten Abend so nasses Wetter hatten.

Tag 7 - 28.11.2010:
Mweka Hut 3100 m ü. M. --> Mweka Gate 1850 m ü. M.
Der letzte Tag unserer Tour führte uns nochmals während gut zwei Stunden durch den Regenwald, bevor wir das Mweka Gate erreichten. Wie zu Beginn der Tour mussten wir uns beim Gate registrieren, erhielten aber dieses Mal noch ein Diplom dass wir den Mt. Kilimanjaro bestiegen haben.
Nach der Ruhe am Berg wurden wir hier von diversen Händlern belagert, die verschiedene Souvenirs "günstig" zu verkaufen hatten. Nachdem alle Formalitäten erledigt waren, fuhren wir mit dem Bus zurück ins Hotel, wo wir endlich nach 7 Tage wieder einmal eine Dusche nehmen konnten.

Mt. Kilimanjaro (von Tanzania: Mt. Kilimanjaro)

--> Link zum Picasa Webalbum

Freitag, 3. Dezember 2010

EY Alumnus Portrait

(chrisch) Der folgende Text erschien im November auf der EY Alumni Webseite, dem Portal für ehemalige Ernst & Young Mitarbeiter:

July 2009
Seven and a half years down the track as a Lotus Notes specialist and IT project manager in the Bern office of Ernst & Young, 32 year-old Christoph Berger decides to give up his job at Ernst & Young and turn his life around.

Together with his wife, Sara Berger, he plans to work for one to two years in a bush hospital in Cameroon.
The pair came up with the idea before their wedding. Now they are married, they want to fulfill their longstanding dream of helping people in poor countries and disseminating the knowledge acquired here in the west. Instead of romantically spending their honeymoon lazing on an idyllic beach, they work for more than two months in two hospitals in northern India. On their return, they dedicate all their time to working towards their big goal.

Christoph Berger‘s main activities at the Mbingo Baptist Hospital for the Cameroon Baptist Convention (CBC) (see the facts and figures at the end of the text) will be to supervise the local IT infrastructure and manage other projects.
His wife intends to undertake further training in the field of tropical diseases and then take the specialist medical examinations for tropical medicine.

«This is something completely different – we keep wondering what it will be like and how we will cope with the African mentality. (If not straight away then at some point in the future…)»


October 2009
After three months of waiting for the letter of invitation to be issued by the Cameroonian authorities, the big day is finally here: they are able to book their flight to Cameroon and collect their visa. Now, there is nothing that can stand in the way of their adventure!

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October 2010
Time passes quickly. Christoph and Sara Berger have been in Cameroon for a whole year now.
Thanks to the warm welcome from the western missionaries and the native workers, the couple has quickly settled into their house.

«We are very happy with the housing standard with a warm shower, electricity (apart from the many round-the-clock power cuts), internet, etc. and we don't really feel like we are in the bush at all. On the other hand, we have to contend with spiders, cockroaches and large beetles. We miss our comfortable Swiss mattresses however and both often wake up early in the morning with sore backs. »

They have also decided to employ a household help, not out of laziness but for two other reasons:
1. Housework takes much more time than it does in Switzerland.
Washing is still done by hand here, chickens are bought live from the farmer and then have to be slaughtered and gutted at home.
2. By creating a new job, we are supporting another family indirectly through the opportunity to earn money.

At first, Christoph Berger had trouble getting used to the different working hours and limited resources.

• 06:40 to 15.30, work starts with a 20-minute morning prayer and subsequent assignment of work
• Tools are either manufactured cheaply in China or shipped to Africa as secondhand goods, computers are rarely newer than five years old and to buy spare parts (without a guarantee) you have to travel to Bameda (approximately 45 minutes by car from Mbingo).

Compared to his job at Ernst & Young, Christoph’s work in Cameroon is more varied as he is not only responsible for the project management at the Mbingo Baptist Hospital, but also for countless administrative tasks, such as laying cables, mounting plugs and repairing various electronic devices.
Generally, he tries to invest as much time as possible in training hospital personnel as he believes this has the most long-term value and is the best way to help the local population.

«I held a three-month computer course this spring teaching nurses and teachers how to operate a computer. This was very interesting, but also very challenging as most of them had no (absolutely zero) prior knowledge. This meant that I had to start with switching on the computer and operating the mouse before I could even begin to explain the basic functions of Word and PowerPoint.
When explaining the mouse, I didn’t pay enough attention to the lack of prior knowledge and held up the mouse in the air so they could all see how the mouse should be moved. Of course, the class copied me and wondered why the pointer didn't move... »

He is frequently conscious of the fact that the clocks tick differently in Africa than they do in Switzerland. Jobs which he could do in no time at home take quite a bit longer in Cameroon. Sometimes it is because the responsible person cannot be found, or because materials are missing or more often than not because something or someone gets in the way.
Christoph Berger has also noticed that the work ethic and efficiency of the employees are different to the Swiss mentality because the culture in Cameroon is people rather than goal-oriented. This can become particularly frustrating when something needs to be done as quickly as possible.

«On the other hand, my colleagues also always have time for a chat and are very helpful - there are two sides to every coin... »

The first year in Mbingo is slowly coming to an end. After a short stay in Switzerland, they are on their way back to Africa in November for a three-month voluntary stint in Kenya.
They liked their first year in Cameroon so much that they plan to return to Mbingo for a further year of unpaid work.

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If you would like to keep up to date with Christoph & Sara Berger’s experiences in Cameroon, we recommend the following blog:
http://bergfrieden.blogspot.com/

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APPENDIX

Facts and figures:

CBS
Q: What is the Cameroon Baptist Convention (CBC) and when was it founded?

A: The CBC is the umbrella organization of the Cameroon Baptist community and was founded with the support of the North American Baptists in 1931. The first Baptist missionary was Alfred Saker, an Englishman who founded the city of Limbe (originally called Victoria).

The CBC comprises the following three sections:
Evangelization: responsible for the churches, two theological seminaries and for evangelization in Cameroon by publishing books and articles, as well as through a radio station.

Education: the CBC runs over 100 schools which provide instruction to some 34,000 young people at primary and secondary school level.

Health services: Health services are an important part of the CBC’s work. The organization runs three hospitals (Banso, Mbingo and Mutengene) and 21 health centers. The medical department aims to offer medical care to everyone as an expression of the love of Jesus Christ and to give them the opportunity to hear the Gospel.

Vicars visit the day clinic and sick wards every morning to preach the Word of God and talk to patients and their relatives. Naturally, all patients are treated equally, regardless of their tribe or religion.
Hospital
Q: When was the hospital founded?

A: Mbingo was founded as the Bamenda New Hope Settlement for the treatment of leprosy sufferers. In 1964, the hospital was renamed Mbingo Baptist Hospital to emphasize the hospital’s expansion in terms of medical care.

Q: How big is the hospital?
A: Mbingo Baptist Hospital is a 250-bed clinic divided into the following departments: men, women, maternity ward, surgical ward, children and ulcers (e.g., varicose ulcers).

Q: What are the ten most frequent illnesses?
A: See table

Illness Number
Malaria: 74,573
High blood pressure: 23,427
Stomach ulcers/gastritis: 25,393
Cystitis: 32,085
Epilepsy: 12,531
Arthritis: 12,553
Respiratory disease: 15,743
HIV/AIDS: 10,367
Worms: 10,918
Amoeba: 10,110

Gut in Kijabe eingetroffen

(sara & chrisch) Wir sind am Montag nach einer langen, staubigen Fahrt von Moshi nach Nairobi gut in Kijabe eingetroffen. Die uns zugeteilte Wohnung ist RIESIG (4 - Zimmer Wohnung) und bietet eine super Aussicht über das Rift-Valley.

Wir werden am Wochenende noch ausführlicher über die Besteigung des Mt. Kilimanjaro berichten und auch Fotos von der Umgebung hier ins Picasa hochladen.