Montag, 5. März 2012

Der Countdown läuft

(sara & chrisch) Unsere zwei Jahre in Mbingo neigen sich dem Ende zu. In 5 Wochen (15. April) werden wir zurück in die Schweiz fliegen. Dieser Gedanke löst gemischte Gefühle bei uns aus.

Der Abschied von etlichen sehr guten Freunden, sowohl von Kamerunern wie auch Missionaren, wird uns schwer fallen. Wir werden oft gefragt für wie lange wir in der Schweiz bleiben und wann wir definitiv nach Kamerun zurückkehren werden. Obwohl wir uns über diese Wertschätzung und dementsprechend dem Ausdruck der Beziehung zu uns freuen, ist es auch anstrengend zu erklären, dass wir zumindest vorläufig keine Rückkehr nach Mbingo planen.

Bei uns hat sich beim Endspurt unserer Arbeit eine kulturelle Ermüdung bemerkbar gemacht:
Im Informatikbereich werden trotz Ausbildungen und Ermahnungen noch immer Grundlegende Fehler gemacht. Zum Beispiel händigt Godwill neue Computer ohne installiertes Antivirusprogramm den Benutzern aus und riskiert so unnötigerweise einen Virusbefall. Die Installation eines solchen Programms dauert ca. 10 Minuten – die Entfernung kann mehrere Stunden in Anspruch nehmen.
Sara ist frustriert über das Ergebnis ihrer Bubble CPAP Studie sowie der fehlenden Verbesserung des Managements von hospitalisierten Patienten mit Malaria trotz all ihrem Aufwand/Einsatz diesbezüglich. Sie wartet jedoch mit Spannung auf die Resultate der „Malaria-Test adherence“ bei ambulanten Patienten.

Mitte Februar sind zwei amerikanische Familien nach Mbingo gekommen und haben das Ärzteteam mit drei Kinderärzten und einem Internisten verstärkt. Dies ermöglicht es ihr Zeit im Labor und auf der Pathologie und hoffentlich dem Ultraschall-Departement zu verbringen und ihre Studien abzuschliessen. Es besteht kaum mehr Bedarf für Saras Einsatz am Spital, was uns klar aufzeigt, dass es gut ist, dass unsere Zeit hier zu einem Ende kommt.

Wir blicken dankbar auf die zwei Jahre in Mbingo zurück.
  • Persönlich haben wir viel gelernt über die kamerunische und amerikanische Kultur, aber auch über uns selber und unsere Beziehung zu Gott.
  • Sara hat dank Rotationen in den unterschiedlichen medizinischen Gebieten und unzähligen spannenden Fälle und der Funktion als Ausbildnerin ein breitgefächertes medizinisches Wissen und zahlreiche neue Fähigkeiten erworben.
  • Trotz allen Herausforderungen konnte Chrisch Mitarbeiter im IT Bereich ausbilden und Anwender schulen. Ein grosser Erfolg war auch die Verbesserung der Internet Infrastruktur die dem Spital nun einen schnelleren Zugang zu Informationen ermöglicht.
  • Wir konnten gute interkulturelle Beziehungen aufbauen und Freundschaften knüpfen, etliche die hoffentlich längerfristig bestehen bleiben.
  • Viele kostbare Erinnerungen werden uns unser Leben lang begleiten, wie zum Beispiel die Besuche bei den Fulani-Freunden, Arbeitseinsatz in Gesundheitszentren in abgelegenen Gebieten sowie die Wanderungen in den grünen Hügeln.

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