Samstag, 3. April 2010

Dürres Land

(sara & chrisch) Wie wir bereits mehrmals erwähnt haben, beginnt in Kamerun die Regenzeit gewöhnlich am 15. März 2010. Wir waren deshalb ein wenig erstaunt, dass es bereits am 20. Februar zum ersten Mal regnete. Wir fühlten uns ein wenig "betrogen", da die Regenzeit rund ein Monat später als normal endete und nun dieses Jahr fast einen Monat früher wieder begann.
Nun hat sich das Blatt aber gewendet und wir hatten seit gut zwei Wochen keinen Regen mehr. Dies führt nun langsam aber sicher zu Problemen. Da unser Haus am weitesten von allen vom Reservoir entfernt ist, ist der Wasserdruck oftmals sehr tief und nicht selten haben wir gar kein Wasser. Dies betrifft aber nicht nur uns, sondern alle im Spital. Damit sich das Reservoir während des Tages auffüllen kann, beschloss die Verwaltung die Wasserversorgung während des Tages zu unterbrechen - mit all den Problemen die dadurch verursacht werden.

Was bedeutet dies für uns? Am Morgen können wir oftmals nur einmal die Wasserspülung betätigen, das Duschen ist ein Glückspiel - man weiss nie wann der Wasserdruck abfällt und wir lernten, dass es sinnvoll ist jederzeit ein grosses Becken mit Wasser zur Verfügung zu haben.

Die Probleme beschränken sich aber nicht nur auf den Haushalt, nein auch in der Landwirtschaft wird es schwierig. Als der Regen so früh einsetzte, pflanzten die Bauern Bohnen, Mais und anderes Gemüse. Zu Beginn wuchsen die Pflanzen sehr gut, nun geht aber auch ihnen das Wasser aus. Wenn es nicht bald regnet werden die Pflanzen verdorren und die Bauern müssen neues Saatgut kaufen und von vorne beginnen. Dies bedeutet einen erheblichen Arbeitsaufwand und finanziellen Verlust.
Aber auch für die Tiere wird die Wasserversorgung prekär. Die Bäche auf dem Spitalgelände versiegen langsam und es hat nur noch wenige Wasserstellen für die Tiere.



So können wir nur beten und hoffen, dass der Regen bald einsetzt und dem Land und der Bevölkerung Linderung bringt.

P.S. Die Aufnahme des Kuhschädels wurde am letzten Freitag gemacht. Die Kuh starb aber nicht an den Folgen der Dürre.

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