Montag, 11. April 2011

Safari - Teil 1: Ausflüge rund um Kijabe

(sara & chrisch) Am 26. Februar reisten Saras Eltern und ihr Bruder nach Kenia, um uns zu besuchen und mit uns eine Safari in verschiedenen Nationalparks zu unternehmen. Die wilden Tiere und Landschaften der Nationalparks mit eignen Augen zu sehen war schon lange ein Wunsch von uns. Bereits vor unserer Abreise nach Kenia begannen wir mit der Planung der Reise und freuten uns daher sehr, endlich dieses Abenteuer zu beginnen.

Da sich in der Nähe von Kijabe drei Naturschutzgebiete befinden, beschlossen wir nach Abschluss unseres Einsatzes vier weitere Tage in unserer Wohnung zu bleiben um von dort aus Tagesausflüge zu unternehmen. Dies gab uns auch die Möglichkeit, Friedens das Spital zu zeigen und Freunde vorzustellen, mit denen wir in den letzten Wochen und Monaten viel Zeit verbrachten.

So blieb Friedens nicht viel Zeit zum Erholen… sie hatten von Anfang an ein gut ausgefülltes Programm. Ein Mix aus sportlicher Aktivität und Sightseeing während des Tages und sozialen Kontakten am Abend.

28. Februar: Mount Longonot Nationalpark
Nach einem Ruhetag in Kijabe, wo sich Maria, Fritz und Tom von der Reise erholen konnte, reisten wir am Montagmorgen früh zum Mt. Longonot Nationalpark. Die Fahrt dorthin dauerte rund eine Stunde, wobei der erste Wegabschnitt zwischen Kijabe und dem Talboden äusserst holprig und steil ist. Nach rund 30 Minuten erreichten wir im Talboden die gut ausgebaute Strasse Richtung Mt. Longonot - Naivasha.

Entlang dieser Strassen befinden sich zwei Lager in denen Kenianer leben, die nach den Unruhen in 2008 ihre Heimat verlassen mussten. Leider hat die Regierung bis heute keine Lösung für diese internen Vertriebenen gefunden und behindert in diesem Augenblick noch die Strafuntersuchung des Internationalen Gerichtshofes in den Haag, welcher die Anstifter der Unruhen vor Gericht bringen möchte.

Der Nationalpark besteht aus einem erloschenen Vulkankegel der sich rund 600 Meter aus dem Rift Valley erhebt. Der steile Aufstieg vom Parkeingang zum Kraterrand dauert rund eine Stunde. Oben angekommen bietet sich eine beeindruckende Aussicht in die Caldera und hinunter auf die Talebene. Ein Wanderweg führt auf dem Kraterrand um die Caldera herum, wobei es konstant bergauf und bergab geht. Die Rundwanderung dauert rund zweieinhalb Stunden und bietet nebst einem wunderbaren Rundblick, Aussicht auf den Lake Naivasha und die Gegend des Hells Gate Nationalparks. Während der Wanderung hatten wir Gelegenheit Giraffen beim fressen zu beobachten.

Aufstieg am Mt. Longonot

Der erste Teil der Rundwanderung ist harmlos, der zweite zeichnet sich durch viel Staub aus. Wenn man in einer Gruppe unterwegs ist, müssen die Teilnehmer entweder sehr nahe beieinander gehen (rennen), oder einen Abstand von einigen Minuten haben. Ansonsten ist man dauernd in der Staubwolke der vorausgehenden Person eingehüllt. Nach gut fünf Stunden erreichten wir wieder den Parkeingang und machten uns müde und staubig auf den Heimweg.

Sara während der Kraterumwanderung

1. März: Hell's Gate Nationalpark
Eineinhalb Stunden von Kijabe entfernt befindet sich der Hells Gate Nationalpark. Wie der Mt. Longonot Nationalpark ist dies mit einer Fläche von 68,25 km2 ein „kleiner“ Park. Was ihn aber aussergewöhnlich macht, ist die Möglichkeit zu Fuss oder mit dem Fahrrad die Tierwelt zu erkunden da der Park keine Raubtiere oder andere gefährliche Tiere beheimatet.

Natürlich beschlossen wir beim Parkeingang das Auto stehen zu lassen und Fahrräder zu mieten, um so gemütlich durch den Park zu radeln. Sofern man die Route durch den Talboden wählt, ist die Fahrt keine Herausforderung.

Strasse durch den Hell's Gate National Park
von Kenya: Ausflüge mit Friedens

Als ich Ende Dezember mit Lydia den Park besuchte, machten wir den Fehler und radelten einen anderen Weg der über die Hügel führt zurück… Dies entpuppte sich als äusserst anstrengend.
Die Naturstrasse führt vom Parkeingang rund 8 km durch ein bereites Tal bis zum Eingang der Hells Gate Schlucht – die dem Park seinen Namen gibt. Unterwegs können vor allem Zebras, Thompson Gazellen, Warzenschweine und Büffel beobachtet werden. Wir hatten das Glück, dass Giraffen direkt am Wegrand frassen und wir uns ihnen so bis auf wenige Meter nähern konnten.

Kämpfende Zebras
von Kenya: Ausflüge mit Friedens

Beim Eingang der Schlucht stehen Führer (Masai) bereit, um Touristen durch die Schlucht zu begleiten. Dies macht insofern Sinn, da der Ausstieg aus der Schlucht nicht klar erkennbar und ab einer gewissen Stelle eine Umkehr fast nicht mehr möglich ist. Die etwa einstündige Schluchtwanderung und teilweise Kletterei hat uns gut gefallen.

Nach einem ausgedehnten Mittagsrast wegen der brütenden Hitze  machten wir uns wieder auf den Rückweg Wir mussten uns nun leicht bergauf radeln. Zudem war es nicht mehr gleich spannend: Wie erwartet, sahen wir auf dem Rückweg nicht mehr viele Tiere. Auch sie zogen es vor sich irgendwo unter einem Busch nieder zu lassen und auszuruhen.

2. März: Crescent Island (Halbmond Insel)
Wer kennt nicht den Film « Jenseits von Afrika »? Crescent Island (Halbmond Insel) befindet sich im Lake Naivasha, einem See rund eineinhalb Stunden entfern von Kijabe. Da dem See während den letzten Jahren zuviel Wasser für die Bewässerung der Treibhäuser entnommen wurde, sank der Pegel derart ab, dass die Insel heute nur noch eine Halbinsel ist.

Die Insel verdankt ihren Artenreichtum eben jenem oben genannten Film. Verschiedene Szenen wurden auf der Insel gedreht, wie zum Beispiel die Flugplatz-Szenen. Die dazu benötigten Tiere wurden kurzerhand auf die Insel gebracht und nach Abschluss der Dreharbeiten auf der Insel zurückgelassen, wo sie noch heute bestaunt werden können. Da auf dieser Insel keine Raubtiere (Löwen, Jaguar, etc.) leben und die Tiere sich nur innerhalb der Herde paaren, degenerieren die Tiere langsam und wären bereits heute in der freien Wildbahn nicht mehr überlebensfähig.

Wasserbock
von Kenya: Ausflüge mit Friedens

Um auf die (Halb)Insel zu gelangen, kann man entweder ein Boot mieten oder Wegzoll dem Landbesitzer zahlen, dem die Strasse auf die Insel gehört. Wir beschlossen  mit dem Boot zur Insel zu fahren um unterwegs Ausschau nach Flusspferden und Vögeln zu halten.

Bei unserer Ankunft wurden wir von einem Führer begrüsst, der uns während einer rund einstündigen Wanderung die Tierwelt und Geschichte der Insel erklärte.Sich den Tieren bis auf wenige Meter zu nähern war ein eindrückliches Erlebnis.Wieder einmal haben es uns besonders die Giraffen angetan. Bei Sara kam das Gefühl auf, diese zu kuscheln. Sie hat sich jedoch daran erinnert, dass es sich um Wildtiere handelt und ein respektvoller Abstand angebracht ist…

Zwei junge Giraffen
von Kenya: Ausflüge mit Friedens

--> Link zu den Bildern

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen