Donnerstag, 28. Januar 2010

Besuch in Banso & Mt. Oku

(sara&chrisch) Letzte Woche erlebten wir, wie mühevoll und anstrengend das Reisen in Kamerun ist. Von Donnerstag auf Freitag besuchten wir das Banso Baptist Hospital in Kumbo, einer Stadt mit rund 20'000 Einwohner. Kumbo ist nur etwas mehr als 20km Luftlinie von Mbingo entfernt. Die beiden Orten sind aber durch zahlreiche Hügel voneinander getrennt und die meisten Streckenabschnitte bestehen aus holpriger und staubiger Naturstrasse. Somit verlängert und verlangsamt sich die Reise und dauert unter guten Bedingungen (Trockenzeit) 2,5 – 3 Stunden.
Die Hinfahrt war erlebnisreich. Zuerst durchquerten wir ein riesige Teeplantage in den Hügeln von Belo. Die weitere Strecke führte uns entlang der bekannten Ringroad – gemäss den Reiseführern eine touristische Hauptattraktion in Kamerun. Da wir keine Zeit für Abstecher zu den Sehenswürdigkeiten hatten, präsentierte sich die Ringroad eintönig: rote staubige Strasse mit meterhohem staubigem Belag auf den Palmblättern und der weiteren Vegetation entlang der Strasse.

Teeplantage (von Cameroon: Banso Baptist Hospital)

Das Spital in Banso entspricht im Grossen und Ganzen etwa dem Spital in Mbingo. Da sie jedoch einen eigenen Landschaftsgärtner haben, ist die Umgebung besser gepflegt und schöner angepflanzt.

Banso Baptist Hospital (von Cameroon: Banso Baptist Hospital)

Während unseres Aufenthaltes hat Sara zusammen mit einem amerikanischen Dermatologen etliche ambulante Patienten mit Hautproblemen behandelt. Chrisch hat sich die lokale IT Infrastruktur angesehen und festgestellt, dass auch hier Handlungsbedarf besteht.
Anschliessend bot sich die Gelegenheit den Leiter des Life Abundancy Programs (LAP), dem Erstversorgungssystems im Gesundheitswesen zu treffen, um mit ihm die Möglichkeit eines Einsatzes zu besprechen. Das LAP Team unternimmt zum Teil mehrtägige Trecks hinaus in den Busch um Dorfgemeinschaften medizinische Grundversorgung zu bieten. Unser Ziel ist es, einmal an einem solchen Treck teil zu nehmen um „Buschmedizin“ aus erster Hand zu erleben.
Vorher oder nachher möchten wir noch einige Tage in Banso bleiben, um dem Spital unsere Hilfe anzubieten. Sara wurde angefragt einige Weiterbildungen für die Pflegenden des LAP Teams durchführen, Chrisch wird sich der IT Betreuen annehmen, wo wie gesagt ein grosser Nachholbedarf besteht.

Shisong Cardiac Centre (von Cameroon: Banso Baptist Hospital)

Bevor wir die Rückreise antraten, besuchten wir das neueröffnete Herzzentrum im St. Elizabeth Catholic General Hospital, im Stadtteil Shisong.
Dies ist die erste Klinik in Westafrika wo Herzoperationen möglich sind. Das Gebäude und die Einrichtung sind top-modern, da kann nicht einmal die Herzchirurgie im Inselspital mithalten.
Im ersten Moment hatten wir den Eindruck zurück in einem westlichen Spital zu sein... alles so schön und ordentlich eingerichtet, moderne Technik und perfekte Verarbeitung.
Sobald man jedoch das Spital verlässt findet man sich wieder auf der staubigen und holprigen Strasse wieder.
Durch den Besuch und einige andere Verzögerungen trafen wir erst nach Einbruch der Dunkelheit wieder zuhause ein.

Am darauffolgenden Morgen stiegen wir bereits um acht Uhr morgens ins Auto. Wir unternahmen zusammen mit Dennis Palmer und sieben Volontären einen Ausflug zum Mount Oku. Die Anreise dauerte rund 3 Stunden entlang einer sehr interessanten und abwechslungsreichen Strecke. Als für das Auto kein Durchkommen mehr war, sattelten wir die Rucksäcke, organisierten einen Führer und machten uns an den Aufstieg.
Der Weg führte uns gemächlich ansteigend zuerst durch Ackerfelder, anschliessend durch Regenwald und kurz vor der Krete erreichten wir Baumgrenze. Der Pfad war grundsätzlich und gut angelegt. Durch den vielen Staub leiden wir beide an chronischem Husten und dadurch eingeschränkter Kondition. Der Aufstieg wurde so für uns zum Kampf.
Wegen dem Harmattan war die Aussicht äusserst getrübt, dem Erlebnis wegen hat sich die Mühe aber trotzdem gelohnt.

Aufstieg zum Mt. Oku (von Cameroon: Mt. Oku)

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