Sonntag, 27. Juni 2010

Temporärer Untermieter

(chrisch) Heute widme ich mich für einmal einem medizinischen Thema, nämlich Giardia Lamblia. Giardia ist ein mikroskopisch kleiner Dünndarm-Parasit der zu den Protozoen gezählt wird. Einfach ausgedrückt handelt es sich um tierische Einzeller, die sich an der Darmschleimhaut des Wirtes festsetzen und millionenfach vermehren. Dass dies dem Wirt nicht besonders gut bekommt, könnt ihr euch sicher vorstellen. Die Inkubationszeit, das heisst der Zeitpunkt von der Infektion bis zu den ersten Symptomen, beträgt eine bis zwei Wochen. Die Symptome einer Infektion sind vielfältig. Die Erkrankung kann asymptomatisch verlaufen (d.h. ohne sichtbare Folgen), verursacht aber meistens Blähungen, Durchfall, Darmkrämpfe, Appetitverlust und Übelkeit.


Giardia

Während der letzten Woche hatte ich gelegentlich mit diesen Symptomen zu kämpfen, beachtete sie aber zu wenig und hoffte, dass die Beschwerden von selbst wieder verschwinden werden. Leider war dem nicht so, sondern die Beschwerden wurden dieses Wochenende so stark, dass ich mich entschloss medizinische Hilfe zu suchen.
Warum machte ich dies nicht schon früher? Giardia lässt sich relativ einfach mit Metronidazol (Flagyl) behandeln, einem hier verfügbaren Medikament. Nur leider ist die Liste der Nebenwirkungen nicht viel kürzer als die des Erregers: Kopfschmerz, Schwindel, Parästhesien (Juckreiz), allergischer Reaktionen, Störungen der Funktion des Magen-Darm-Kanals (Erbrechen, Durchfall, Übelkeit) und Neuropathien (Störung des Nervensystems). Zudem können metalischer Geschmack und eine Verfärbung des Urins auftreten.

Da das Medikament für rund eine Woche eingenommen werden muss, sehe ich einer weiteren Behandlung nicht mit Freude entgegen. Aber schlussendlich wird es das kleinere Übel sein. Ich habe heute Nachmittag die Behandlung begonnen und hoffe dass ich bald wieder alleine unterwegs bin und meine kleinen Untermieter ausgezogen sind. Die letzten zwei Tage waren äusserst mühsam und schmerzhaft und ich freue mich bald wieder beschwerdefrei zu sein.

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